1921 nahm er an den Märzkämpfen in Mitteldeutschland teil und war danach Mitarbeiter des Zentralkomitees (ZK) der KPD. Von Herbst 1921 bis Januar 1922 war er Volontär bei der Hamburgischen Volkszeitung, 1922 bis 1923 Redakteur an der Schlesischen Arbeiterzeitung in Breslau, danach Redakteur in Chemnitz und Stuttgart. Ende 1923 wurde er verhaftet und 1924 vom Reichsgericht in Leipzig wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach Entlassung aus der Haft arbeitete er als Redakteur in Remscheid und Aachen.
1933 emigrierte Oelßner nach Frankreich, wo er persönlicher Sekretär von Walter Ulbricht war.[1] 1934 leitete er Parteischulungskurse in Amsterdam, Zürich und Prag und kehrte 1935 in die Sowjetunion zurück. Dort war er Dozent an der Internationalen Lenin-Schule und der Kommunistischen Universität der nationalen Minderheiten des Westens. 1936 wurde er wegen angeblich ideologischer Abweichungen entlassen und lebte von Übersetzungen und schriftstellerischer Tätigkeit. 1938 bis 1941 arbeitete er als Leiter der Planabteilung der Papierfabrik Bop in Moskau. 1940 wurde er sowjetischer Staatsbürger. 1941 bis 1944 war er Redakteur, später Chefredakteur der deutschen Redaktion von Radio Moskau, danach Lehrer an der Parteischule der KPD Nr. 12 in Moskau. In dieser Zeit arbeitete er in der Kommission zur Ausarbeitung des Nachkriegsprogramms der KPD mit.
1945 kehrte er mit der KPD-Gruppe um Anton Ackermann nach Deutschland zurück. 1946 bis 1949 war er Leiter der Abteilung Parteischulung, Kultur und Erziehung der KPD/SED. Ab 1947 war er Mitglied des Parteivorstandes bzw. Zentralkomitees der SED, ab 1949 Abgeordneter der Volkskammer, ab 1950 Mitglied des Politbüros des ZK der SED und ab 1955 stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats und Vorsitzender der Kommission für Konsumgüterproduktion und Versorgung der Bevölkerung beim Präsidium des Ministerrats.
Rosa Luxemburg. Eine kritische biographische Skizze, Berlin 1951
Die Bedeutung der Arbeiten des Genossen Stalin über den Marxismus und die Frage der Sprachwissenschaft für die Entwicklung der Wissenschaften. Berlin 1951
Probleme der Krisenforschung, Berlin 1959
Ein Beitrag zur Monopoltheorie, Berlin 1960
Die Arbeitswerttheorie als wissenschaftliche Grundlage der Marxschen politischen Ökonomie, Berlin 1967
Claus-Dieter Krohn: Oelßner, Fred. In: Harald Hagemann, Claus-Dieter Krohn (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen wirtschaftswissenschaftlichen Emigration nach 1933. Band 2: Leichter–Zweig. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11284-X, S. 513f.
Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 537f.
↑Hans-Peter Löhn; Spitzbart, Bauch und Brille - sind nicht des Volkes Wille! Der Volksaufstand am 17. Juni 1953 in Halle an der Saale; Edition Temmen; Bremen 2003; ISBN 3-86108-373-6
↑Sodafabrik "Fred Oelßner". In: Neues Deutschland, 14. August 1952, S. 2