Frank Stringfellow Quinn (* 3. Juni1946 in Havanna)[1] ist ein US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit Topologie vierdimensionaler Mannigfaltigkeiten und geometrischer Topologie befasst.
Er leistete wichtige Beiträge zur Chirurgie (Surgery) und zur Topologie vierdimensionaler Mannigfaltigkeiten. Er befasst sich auch mit Algebraischer Topologie und damit zusammenhängenden Problemen der Algebra. Weitere Interessen sind Mathematikpädagogik und Mathematikgeschichte.
Er bewies 1982 (End of Maps, Teil 3) den Kreisring-Satz für Dimension 4. Der Satz besagt vereinfacht, dass der Zwischenraum zwischen zwei Sphären (deren eine im Innern der anderen liegt) topologisch ringförmig ist (mit Zusatzannahmen an das topologische Wohlverhalten der Sphären). Der Satz wurde für zwei Dimensionen von Tibor Radó 1924 bewiesen, für drei Dimensionen von Edwin Moise (1952) und in fünf und mehr Dimensionen von Robion Kirby (1969). Quinn füllte also die letzte Dimensionslücke im Beweis des Satzes.
Sein Aufsatz mit Arthur JaffeTheoretical Mathematics von 1993 im Bulletin der AMS löste seinerzeit eine Kontroverse aus über die Rolle mathematischer Strenge in der mathematischen Physik, speziell der Stringtheorie.[3] Der Aufsatz betraf aber auch die Rolle mathematischer Strenge in der Reinen Mathematik.[4]
Ends of Maps, Teil 1, Annals of Mathematics, Band 110, 1979, S. 275–331, Teil 2, Inventiones Mathematicae, Band 68, 1982, S. 353–424, Teil 3, J. Differential Geometry, Band 17, 1982, S. 503–521
mit Michael FreedmanTopology of 4-Manifolds, Princeton University Press 1990
mit Vyacheslav S. Krushkal Subexponential groups in 4-manifold topology, Geometric Topology, Band 4, 2000, S. 407–430.
↑Jaffe, Quinn Theoretical mathematics: Toward a cultural synthesis of mathematics and theoretical physics, Bulletin of the American Math. Soc., Band 29, 1993, S. 1–13, Online