Francis Manning Marlborough Pryor (* 13. Januar1945 in London) ist ein englischerArchäologe, dessen Forschungsschwerpunkt auf der Bronze- und Eisenzeit liegt. Er erlangte Bekanntheit durch seine Entdeckung und Erforschung von Flag Fen und seine Auftritte in der populärwissenschaftlichen Fernsehserie Time Team.
Francis Pryor studierte Archäologie und Anthropologie am Trinity College in Cambridge, wo er 1967 graduierte. Nachdem er 18 Monate in der Truman’s Brauerei seiner Eltern in der Brick Lane in East London gearbeitet hatte, zog er 1969 nach Toronto, wo er eine Anstellung am Royal Ontario Museum bekam. Im Auftrag dieses Museums leitete er 1971–1978 Grabungen in Fengate, einem industriell geprägten Vorort von Peterborough, England. Dabei fand er neolithische und eisenzeitliche Siedlungsspuren sowie Hinweise auf bronzezeitlichen Ackerbau. Nach diesem großen Projekt folgten Ausgrabungen in den Dörfern Maxey und Etton im Welland Valley nördlich von Peterborough.
1982 entdeckte er ganz in der Nähe seiner ersten Grabung in Fengate die gut erhaltenen Überreste der bronzezeitliche Siedlung von Flag Fen.[1][2] 1987 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Maisie Taylor den Fenland Archaeological Trust, der das Ziel hatte, Flag Fen für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Stets bedacht auf gute Public Relations war Francis Pryor immer zu Radio- und Fernsehinterviews bereit und präsentierte 1988 erstmals einen Dokumentarfilm für die BBC. In den 90er-Jahren arbeitete er vermehrt als Präsentator von Dokumentationen und trat regelmäßig bei der erfolgreichen Serie Time Team auf. Einige Dokumentationen wurden auf Basis seiner Bücher produziert.[3]