Folk im Schlosshof war ein Folk-Festival, das von 2001 bis 2012 jährlich in Bonfeld, einem Ortsteil von Bad Rappenau, stattfand. Veranstalter waren der Sportverein Bonfeld und der Förderverein des Sportvereins Bonfeld. Als Veranstaltungsort wurden der Bonfelder Schlosspark an der Stelle des ehemaligen Unterschlosses sowie Teile der Meierei des Oberschlosses genutzt. Das Festival entwickelte sich rasch zum größten Irish-Folk-Festival in Süddeutschland und zu einem der bedeutendsten im deutschsprachigen Raum. Nachdem es 2013 kein Festival mehr gab, setzt seit 2014 die Blacksheep Kulturinitiative die Bonfelder Festivaltradition im Schlosshof in leicht verändertem Rahmen und mit einem breiteren musikalischen Spektrum mit dem Blacksheep Festival fort.
2001 begann das Festival mit einem Veranstaltungstag. 2003 wurde es auf zwei Tage erweitert und 2005 kam am Donnerstag noch eine Session mit Musikern der Bands und Musikern aus dem Publikum hinzu. In den folgenden Jahren gingen dieser Session noch Auftritte voraus, so dass das Festival drei komplette Tage umfasste. Im Festivalprogramm zu finden waren internationale Größen der Folk-Szene wie die Battlefield Band und Capercaillie aus Schottland, die Levellers und die Oysterband aus England, Dervish aus Irland, Enter the Haggis aus Kanada, deutschlandweit bekannte Folk-Bands wie Fiddler’s Green oder Paddy Goes to Holyhead genauso wie lokale Gruppen.
Die Veranstalter haben das Festival 2012 aus personellen Gründen aufgegeben.[1] Die danach gegründete Blacksheep Kulturinitiative Bonfeld unter Vorsitz des Bundestagsabgeordneten Ulrich Schneider führt die Festivaltradition in Bonfeld seitdem in verändertem Rahmen fort.[2] Beim erstmals für Juli 2014 angekündigten Blacksheep Festival möchte man künftig ein breiteres Spektrum an Bands bieten. Für die erste Ausgabe des Blacksheep Festival hat man u. a. Mother’s Finest, Fairport Convention, Horslips, New Model Army und Die Happy verpflichtet.[3]
Rahmenprogramm
Neben dem musikalischen Bühnenprogramm gibt es ein buntes Rahmenprogramm. So werden für Interessierte am Samstagvormittag unterschiedliche Workshops angeboten, die zum Thema Folk und Irland passen, beispielsweise Whiskey-Verkostung, irischer Stepptanz und Instrumentalworkshops.
In Anlehnung an die schottischen Highlandgames finden seit 2005 als Begleitprogramm die sogenannten Lowlandgames statt, in welchen sich Clans in verschiedenen Aufgaben messen können.
Außerdem treten im Festivalbereich vor und zwischen den Konzerten verschiedene Kleinkünstler und Musiker auf, beispielsweise Feuerkünstler, Gaukler, Stepptänzer, Dudelsackspieler (einzeln und als Gruppe) und Straßenmusiker.
Viele der Zuschauer übernachten auf einem rund um die Bonfelder Sporthalle eingerichteten improvisierten Zeltplatz.
In der Presse findet das Festival immer wieder ein großes Echo. So berichtete zum Beispiel der SWR am 27. Juni 2005 in einen Landesschau-Fernsehbeitrag über das Festival.
Das Festival hat zwei große Hauptbühnen sowie eine Nebenbühne im Schlossinnenhof, die im Wechsel bespielt werden, so dass das Publikum keine großen Umbaupausen in Kauf nehmen muss.
Für das Festival wird seit 2006 jedes Jahr extra ein eigener Irish Pub namens Folkers eröffnet, der nach Ende des Festivals bis zum nächsten Jahr seine Türen schließt. Dort findet am Ende der jeweiligen Festivaltage häufig auch noch eine kleine Session statt.
Vom Festival 2007 wurde eine Live-Doppel-CD erstellt, und von den Festivals 2008 und 2009 wurden jeweils eine Live-Doppel-DVD sowie eine Live-Doppel-CD erstellt.