Benton studierte von 1953 bis 1956 an der Miami University in Oxford, Ohio. Nach dem Abschluss als Bachelor of Fine Arts siedelte er 1956 nach Kalifornien über. Dort lehrte er von 1959 bis 1966 am California College of Arts and Crafts, Oakland, 1966/1967 am San Francisco Art Institute und von 1967 bis 1986 an der California State University, San Jose.
Seine erste Einzelausstellung hatte Benton 1959 in der Gump’s Gallery, San Francisco.
Benton lebte und arbeitete in San Francisco.
Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn in den 1950er und 1960er Jahren malte Benton abstrakte Bilder. Internationale Beachtung fand Benton zuerst mit seinen batteriebetriebenen kinetischen Skulpturen, die insbesondere durch ihre Farbigkeit auffielen. Mit George Rickey verband ihn eine Freundschaft, nachdem er wie er auf der internationalen Ausstellung Directions in Kinetic Sculpture im Kunstmuseum der Universität von Kalifornien in Berkeley und im Santa Barbara Kunstmuseum 1966 ausgestellt hatte.
Mitte der 1970er Jahre wandte er sich Stahlskulpturen zu, die – wie schon seine kinetischen Skulpturen – häufig aus elementaren geometrischen Formen (etwa Kreis, Dreieck und Quadrat) aufgebaut sind. Benton bezieht sich in diesen Arbeiten nicht zuletzt auf den russischen Konstruktivismus und das Bauhaus.[5]
Eine ganze Werkreihe widmete er den Buchstaben des lateinischen Alphabets: Folded Square Alphabet. An die Bewegungen seiner früheren kinetischen Arbeiten erinnern hier nicht nur changierende Farb- bzw. Helligkeitseffekte, sondern insbesondere, dass (ebene) Stahlbleche gefaltet werden, dass beispielsweise Kreise oder Kreisscheiben aus quadratischen Blechen herausgetrennt werden und die Teile sodann zu dreidimensionalen Buchstabenskulpturen zusammengesetzt werden. Diese Bewegungen im Herstellungsprozess vollzieht der Betrachter in seiner geistigen Vorstellung unweigerlich nach.
In den Werkreihen Balanced-Unbalanced und Steel Watercolor fügte Benton seit Anfang der 1980er Jahre, von seiner Intuition geleitet,[6] elementare geometrische Formen zu offenen Kompositionen zusammen. Nicht den Raum besetzende Masse war dabei sein Thema, auch nicht ein Ausponderieren der Massen der einzelnen Teile. Vielmehr interessierte sich Benton etwa für die Dynamik der Diagonale oder für die scheinbare Beweglichkeit eines leichten Kreises, die im Zusammenwirken mit anderen, Ruhe ausstrahlenden Formen eine spannungsreiche Balance erfahren. „He is able to channel his intuition into structures of controlled aesthetic impact.“[7] [Peter Selz 2008[8]]
↑Zu Deutsch etwa: „Er ist in der Lage, seine Intuition in einer Weise zu kanalisieren, dass sie sich in Gebilden von kontrolliert-ästhetischer Wirkung manifestiert.“
↑Peter Selz: Fletcher Benton’s Geometric Sculpture. In: Fletcher Benton Retrospektive. Ausstellungskatalog der Galerie B. Haasner und SNZ Galleries, Wiesbaden, 2008, S. 6