Erstmals entdeckt wurde Ferruccit 1933 am Vesuv in Italien und beschrieben durch Guido Carobbi (1900–1983)[6][7], der das Mineral nach dem italienischen Mineralogen Ferruccio Zambonini (1880–1932)[8] benannte.
Typmaterial des Minerals befindet sich unter anderem am ENSM in Paris (Register-Nr. CT: 8969), an der MMUFi in Florenz (Register-Nr. HT: 1974/I) und am NHM in London (Register-Nr. CT: BM 1933,419).[9]
Klassifikation
In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Ferruccit zur Mineralklasse der „Halogenide“ und dort zur Abteilung der „wasserfreien Doppelhalogenide“, wo er zusammen mit Avogadrit und Barberiit eine eigenständige Gruppe bildete.
Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz’schen Mineralsystematik ordnet den Ferruccit ebenfalls in die Klasse der „Halogenide“ ein, dort allerdings in die Abteilung der „Komplexen Halogenide“. Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach der Kristallstruktur, so dass das Mineral entsprechend seinem Aufbau in der Unterabteilung der „Borofluoride“ zu finden ist, wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 3.CA.05 bildet.
Bisher (Stand: 2010) konnte das Mineral nur an seiner Typlokalität Vesuv sowie im Tal zwischen dem Monte Somma und dem Vesuv (Atrio del Cavallo) gefunden werden.
↑ abcdeHugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Chemical-structural Mineral Classification System. 9. Auflage. E. Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung (Nägele u. Obermiller), Stuttgart 2001, ISBN 3-510-65188-X, S.160.
↑ ab
Ferruccite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 67kB; abgerufen am 9. April 2018]).
↑
Carobbiite. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.): Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 59kB; abgerufen am 9. April 2018] ; benannt nach Professor Guido Carobbi (1900–1983), Italian geologist, Institute of Mineralogy and Geochemistry, University of Florence, Florence, Italy, who collected the first specimens.).