Felix Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg (* 15. Februar1954 in Hees, Weeze)[1] ist ein deutscher Agrarwissenschaftler und Landwirt. Er ist bekannt als Kritiker der modernen industriellen Landwirtschaft.[2]
Felix zu Löwenstein kam 1954 in Weeze zur Welt. Sein Vater Johannes gehörte zum Zweig Wertheim-Rosenberg der Familie, seine Mutter Christine ist geborene Freiin von Loë; der ältere Bruder Karl war Vorstandsvorsitzender des Malteser Hilfsdienstes. Nach der Schulzeit am JesuitenkollegSt. Blasien studierte Löwenstein an der agrarwissenschaftlichen Fakultät der TU München in Weihenstephan und schloss das Studium 1982 mit der Promotion über Wissensmanagement in der landwirtschaftlichen Fachberatung ab.[3] Nach einer dreijährigen Entwicklungshelfer-Tätigkeit auf Haiti[4] übernahm er den elterlichen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb und stellte 1992 das Gut in Südhessen, das seit 500 Jahren im Besitz der Familie war, auf ökologische Landwirtschaftsweise nach den Naturland-Richtlinien um.[3][5] 2014 übergab er den Betrieb an seine Tochter.[6]
2011 veröffentlichte er sein Buch Food Crash, das von Deutschlandradio Kultur als „beeindruckendes und überzeugendes Plädoyer für eine ökologische Landwirtschaft“ und von Spektrum der Wissenschaft als „Plädoyer für ein nachhaltigeres und gerechteres Landwirtschaftssystem“ bezeichnet wurde.[8][9] 2024 erschien in den USA eine englische Übersetzung.[10]
Löwenstein bekleidet verschiedene Ehrenämter in Organisationen des ökologischen Landbaus und der Entwicklungszusammenarbeit:
Mitglied in der Katholischen Zentralstelle für Entwicklungszusammenarbeit (KZE), verwaltet die Mittel der Bundesregierung für die katholischen Hilfswerke[12] .
Er ist Mitglied im Malteserorden und hat für viele Jahre Kranken-Wallfahrten nach Lourdes geleitet, die Behinderten-Freizeiten des Ordens im Libanon und das dazugehörigen Benefiz-Projekt "Libanon on Stage" unterstützt und daran mitgewirkt[15]; das Projekt wurde mit dem Westfälischen Friedenspreis ausgezeichnet.
Weltweit vom Ökolandbau profitieren In: Ökologie und Landbau. Heft 165 1/2013
Nachhaltige Ernährungssicherung durch ökologische Intensivierung. In: Rundgespräche der Kommission für Ökologie. Volume 40, Bayerische Akademie der Wissenschaften.
Wassermangel (Haiti). In: Manana. Entwicklungshelfer berichten aus drei Kontinenten. Signal Verlag, 1987, ISBN 3-7971-0266-6.
Industrielle Landwirtschaft im Kampf gegen Hunger gescheitert. Interview von Thomas Wardenbach auf Sonnenseite.com
Es ist Genug da. Für Alle. Wenn wir den Hunger bekämpfen und nicht die Natur. Knaur 2015, ISBN 978-3-426-78740-3.
↑S. Liebrich: Haiti: Prinz zu Löwenstein: Vor dem Untergang einen Apfelbaum pflanzen. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010 (sueddeutsche.de [abgerufen am 19. Oktober 2024]).