Falster [ˈfælˀstɐ] ist eine zu Dänemark gehörende 513,76 km² große[1] Insel mit 42.068 Einwohnern (1. Januar 2023).[2] Über ein Drittel der Einwohner leben in Nykøbing Falster. Falster und die Nachbarinsel Lolland sind infrastrukturell eng miteinander verbunden und nur durch den schmalen Guldborgsund getrennt.
Die erfassbare Geschichte beginnt in der Steinzeit, die einige Monumente (z. B. Bondekirkerne) und Siedlungsreste wie die von Radbjerg und Skelby hinterlassen hat. Schwedische und slawisch-wendische Ortsnamen, für die die Suffixe „by“ bzw. „itse“ stehen, deuten einige Verbindungen an. Aus dieser Zeit stammt das Virket, ein großes wikingerzeitlichesErdwerk (Ausgrabungsbeginn 2020) in der Inselmitte. Mit der Zentralisierung dänischer Macht im Königtum wächst ab 1000 n. Chr. der Widerstand gegen die eingesickerten Wenden.
Geologie
Die Inseloberfläche mit Moränen, Toteisseen und Höhenrücken wurde durch die Eiszeit geprägt. Der Süden verdankt sein heutiges Bild den Deichprojekten die der König Christian II. ab 1522 mit Hilfe niederländischer Experten schuf. Im 19. Jahrhundert kamen weitere Eindeichungen dazu, die durch die Sturmflut von 1872 unterbrochen wurden.
Als Folge der globalen Erwärmung und deren Ursachen wird erwartet, dass bis 2100 etwa ein Fünftel der Landmasse Falsters wiederkehrend oder dauerhaft von Überflutung betroffen sein könnte, was dem Siedlungsgebiet von knapp 40 Prozent der jetzigen Bevölkerung entspricht. Dabei sind Sekundäreffekte auf Infrastruktur und Versorgungswege nicht berücksichtigt.[4] Frühere Studien gehen davon aus, dass der Hochwasserschutz erheblich von der Instandhaltung existierender Deichanlagen und deren erosionssensiblem Ausbau abhängen wird.[5]
Höchste Erhebung ist im Norden der Insel der Bavnehøj mit 44 Metern.
Falster ist mit der nördlich gelegenen Insel Seeland durch die Storstrømbrücke verbunden, eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke (Vogelfluglinie) über die kleine Insel Masnedø. Über die kleine Insel Farø besteht ferner mit der Farø-Brücke eine Straßenbrücke im Verlauf der E 47 von Hamburg nach Kopenhagen. Auf Farø zweigt eine Straße zu den Inseln Bogø und Møn ab.
Über Falster führen mehrere Radfernwege, u. a. der Ostseeküsten-Radweg, welcher als europäische EuroVelo-Route 10 einmal um die Ostsee führt.[7]
Es gibt im Südosten der Insel Falster einen circa 20 km langen Sandbadestrand. Dieser ist sehr kinderfreundlich, weil er flach ins Wasser abfällt. Bekannte Badeorte/Ferienhausgebiete in Südfalster sind unter anderem Gedesby und Marielyst/Bøtø.
↑Alexander Boest-Petersen, Piotr Michalak, Jamal Jokar Arsanjani: Impact Assessment Analysis of Sea Level Rise in Denmark: A Case Study of Falster Island, Guldborgsund. In: Sustainability. Band13, Nr.13, 6. Juli 2021, ISSN2071-1050, S.7503, doi:10.3390/su13137503 (mdpi.com [abgerufen am 8. Mai 2023]).
↑Andreas Kortenhaus, David Schürenkamp, Thorsten Piontkowitz, Hocine Oumeraci: RELIABILITY ASSESSMENT OF A COASTAL DIKE AND DUNE SYSTEM AT THE SOUTH OF FALSTER, DENMARK. In: Coastal Engineering Proceedings. Band1, Nr.33, 14. Dezember 2012, ISSN2156-1028, S.59, doi:10.9753/icce.v33.management.59 (tdl.org [abgerufen am 8. Mai 2023]).