Das Anliegen ist die Förderung der Einführung erneuerbarer Energien in allen ihren Formen, auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet sowie in der Öffentlichkeit. Ziel ist die Ablösung fossiler und nuklearer Energien durch ein solares Energie-Zeitalter. Der Verein ist überparteilich, gemeinnützig und wirkt auf internationaler Ebene mit 13 Sektionen.[5] Mitglieder bei Eurosolar (deutsche Sektion) sind ca. 2800 natürliche Mitglieder, ca. 180 Fördermitglieder und ca. 400 juristische Mitglieder (Vereine, Institutionen, Bundesländer, Landkreise, Kommunen, Städte und Firmen).[6]
Der Verein wurde 1988 auf Initiative des SPD-Politikers und späteren Trägers des Right Livelihood AwardHermann Scheer gegründet. Erste Geschäftsführerin war seine Ehefrau, Irm Pontenagel.[8] Scheer war bis zu seinem Tod am 14. Oktober 2010 Präsident von Eurosolar.[9] Im April 2011 wurde Hermann Scheer posthum zum Ehrenpräsidenten ernannt.[10]
Der Verein ist Veranstalter zahlreicher Impulskonferenzen und Konferenzserien, zum Beispiel:
Biomasse-Konferenz Der Landwirt als Energie- und Rohstoffwirt
Europäische Konferenz Solarenergie in Architektur und Stadtplanung
Konferenz Stadtwerke mit Erneuerbaren Energien[11]
Konferenzreihe zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES)[12][13]
Weltforum für Erneuerbare Energien
Daneben betreibt der Verein intensive Lobbyarbeit in den nationalen Parlamenten Europas sowie auf EU-Ebene. 2001 initiierte Eurosolar die Gründung des Weltrats für Erneuerbare Energien (World Council for Renewable Energy – WCRE) als weltweite Dachorganisation. Gemeinsam mit dem WCRE stand Eurosolar Pate bei Initiierung und Gründung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), der inzwischen 136 Staaten beigetreten sind (Stand Juni 2009).
Eurosolar ist Mitglied des Grünen Strom Label e. V., der das gleichnamige Gütesiegel für Ökostrom-Angebote vergibt.
„[…] EUROSOLAR ist keine Lobby, kein Bundesverband mittelständischer Innovatoren, es ist keine politische Partei, keine Anwaltskanzlei für Energiefragen, keine PR-Agentur, keine Infozentrale für Solarunternehmer und keine Bundeszentrale für solare Bildung – sondern alles dies. Als Organisation steht EUROSOLAR quer zu der gängigen soziologischen Trennung der Systeme von Politik, Ökonomie und Wissenschaft […] und seine Aktivitäten reichen von handwerklicher Spezialexpertise bis hin zur Aufklärung über die „gesamtgesellschaftliche, ja weltzivilisatorische“ Aufgabe, die in diesem Jahrhundert bewältigt werden muss – so schreibt es Hermann Scheer. Es ist eine Organisation, die zu ihrem Gründer passt. Eine Aufklärungsagentur, theoretisch wie praktisch, gelehrt wie frech, zwischen den Erkenntnissen Naturwissenschaft und der Idee einer guten Gesellschaft vermittelnd. Ein Organ der Neuen Zeit, einer der Knotenpunkte in einem globalen Netzwerk, in dem die Zukunft einer neuen Epoche vorbereitet wird.“
Seit 1994 vergibt der Verein jährlich den Deutschen und den Europäischen Solarpreis für besonders förderwürdige Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Daneben werden auch nationale Wettbewerbe in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Dänemark, Spanien und Luxemburg ausgeschrieben. Dabei gibt es jeweils folgende Preiskategorien:
Städte und Gemeinden oder Stadtwerke
Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen
Lokale oder regionale Vereine als Förderer von Projekten für Erneuerbare Energien
Solares Bauen
Medienpreis für Journalisten, Autoren oder ein Medium für Berichte zu Erneuerbaren Energien
Transportsysteme mit Erneuerbaren Energien
Bildung und Ausbildung
Sonderpreis für besonderes persönliches Engagement[15]
Zusätzlich werden jährlich sogenannte Plaketten-Preisträger des Deutschen Solarpreises vorgestellt. Bei den in der Kategorie Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien ausgezeichneten Projekten handelt es sich um unter energetischen Gesichtspunkten herausragende Gebäude. Eurosolar möchte damit besonders Passiv- und Plusenergiehäuser würdigen.[20]
↑22. August 1988 bis 22. August 2018: EUROSOLAR e.V. feiert heute seinen dreißigsten Geburtstag. Genau dreißig Jahre ist es her, dass mit EUROSOLAR eine unabhängige Organisation aus der Taufe gehoben wurde, die weltweit erstmals das Ziel einer dezentralen, bürgernahen Energiewende vertrat. Zum dreißigsten Jubiläum halten wir nur kurz Rückschau, um den Blick dann wieder nach vorne zu richten. www.eurosolar.de, 22. August 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2018; abgerufen am 8. September 2018.
↑IRES-Konferenzreihe. www.eurosolar.de, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2016; abgerufen am 11. Juni 2016.
↑Mathias Greffrath: Zum 75. Geburtstag von Hermann Scheer. In: Irm Scheer-Pontenagel (Hrsg.): Solarzeitalter; 2/2019. 9. Juli 2019, ISSN0937-3802, S.35–38 (eurosolar.de [abgerufen am 30. Juli 2019]).