Esther Ovadia war in der jüdischen Jugend Bitolas aktiv. Mit einem Stipendium der Ženska Internacionalna Cionisticka Organizacija (Zionistische Frauen) ging sie 1938 nach Belgrad, um dort eine Berufsausbildung zu erhalten. Sie wurde Mitglied der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) und wurde 1942 als Parteimitglied aufgenommen. Ihrer existentiellen Gefährdung war sie sich sehr bewusst: „All of us Jews, no matter where we will be, we will always be the first target of fascism.“ Nach dem deutschen Überfall auf Jugoslawien 1941 kehrte sie in ihren Heimatort zurück, wo die jüdische Bevölkerung von der bulgarischen Besatzungsmacht in ein Ghetto gezwungen wurde.
Ovadia schloss sich einer Partisanengruppe an und war an bewaffneten Auseinandersetzungen beteiligt. Sie starb bei einem Gefecht mit bulgarischen Truppen in der Region Bitola am Berg Kajmakčalan.
Postum erhielt sie 1953 den Titel Nationalheldin Jugoslawiens. Am 11. März 2023 wurde sie in ihrer früheren Heimatstadt Bitola von der mazedonischen Kulturministerin als Heldin des jüdischen Widerstandes geehrt.
Literatur
Esther Ovadia – jugoslawische Nationalheldin, in: Arno Lustiger: Zum Kampf auf Leben und Tod! Das Buch vom Widerstand der Juden 1933–1945. Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1994, ISBN 3-462-02292-X, S. 381f.
Vera Vesković-Vangeli: Ovadya, Haim Estreya, in: Francisca de Haan (Hrsg.): A biographical dictionary of women’s movements and feminisms. Budapest : CEU Press, 2006, ISBN 978-963-7326-39-4, S. 382f.
Stojan Risteski: Estreja Ovađa Mara: Životni put i revolucionarno delo. Gornji Milanovac : Dečje novine, 1978