1941 erhielt Snell eine erste Professur (Assistant professor) an der University of Texas, 1943 wurde er Associate Professor. 1945 ging er als Associate Professor zurück an die University of Wisconsin–Madison, wo er 1947 eine ordentliche Professur erhielt. Ab 1951 war er als Professor für Chemie wieder an der University of Texas tätig, bevor er 1956 als Professor für Biochemie an die University of California, Berkeley, wechselte. Hier war er von 1956 bis 1962 Leiter der gesamten Biochemie. In Berkeley ging er 1976 in den Ruhestand, um noch einmal an der University of Texas bis 1980 eine Professur für Mikrobiologie und Chemie innezuhaben.[1] Auch anschließend blieb er wissenschaftlich aktiv. 1971 verbrachte Snell ein Sabbatical an der Universität Osaka. 1990 ging er endgültig in den Ruhestand.
Frühe Arbeiten Snells befassten sich mit dem Nährstoffbedarf von Bakterien. Es gelang ihm 1940 erstmals Avidin zu isolieren, dem er auch seinen Namen gab, eine Substanz, die Biotin inaktiviert. Gemeinsam mit Paul Gyorgy konnte er zeigen, dass Avidin bei Ratten Zeichen eines Biotinmangels hervorruft.[2]
Snell bemerkte 1943 bei Versuchen mit Kulturen von Streptococcus faecalis und Lactobacillus casei, dass das für das Wachstum dieser Bakterienstämme notwendige Pyridoxin (Vitamin B6) vollständig durch D-Alanin als Nährstoff ersetzt werden kann.[3][4][5] Er stellte außerdem fest, dass D-Alanin dabei deutlich potenter als L-Alanin war.[6]
Snell war seit 1941 mit Mary Caroline Terrill verheiratet, das Paar hatte vier Kinder. Einer der Söhne fiel als Soldat im Vietnamkrieg. Esmond E. Snell starb an Prostatakrebs und Herzinsuffizienz, sechs Tage nach dem Tod seiner Frau. Beide sind in El Cerrito (Kalifornien) bestattet.
Literatur
Esther W. Miles, David E. Metzler: Esmond Emerson Snell (1914–2003). In: The Journal of nutrition. Band 134, Nummer 11, November 2004, S. 2907–2910, PMID 15514250.
Marvin L. Hackert, Edith W. Miles, Lester J. Reed: Esmond Emerson Snell, 1914–2003. In: Biographical Memoir.National Academy of Sciences, 2009 (PDF, 148 kB).
↑Nicole Kresge, Robert D. Simoni, Robert L. Hill: The Discovery of Avidin by Esmond E. Snell. In: The Journal of Biological Chemistry, 2004, 279, S. e5 (online).
↑J. OLIVARD, E. E. SNELL: Growth and enzymatic activities of vitamin B6 analogues. I. D-Alanine synthesis. In: The Journal of biological chemistry. Band 213, Nummer 1, März 1955, S. 203–214, PMID 14353919.
↑J. J. Corrigan: D-amino acids in animals. In: Science. Band 164, Nummer 3876, April 1969, S. 142–149, PMID 5774186.
↑H. Hayashi, S. Tanase, T. Yagi: Esmond E. Snell--the pathfinder of B vitamins and cofactors. In: Journal of Biochemistry. 147, 2010, S. 451, doi:10.1093/jb/mvq016.