Zu Beginn des 10. Jahrhunderts ist das Bistum Rossano als Suffragan von Reggio Calabria belegt. Aus der Vita des Heiligen Nilus von Rossano, die zu Beginn des 11. Jahrhunderts verfasst wurde, erfahren wir, dass zu dieser Zeit bereits Erzbischöfe in Rossano residierten. Auf der Synode von Melfi 1089 unterwarf sich der griechische Erzbischof Romanus dem Papst Urban II. Der Versuch Roger Borsas, des normannischen Herzogs von Apulien, nach dem Tod des Romanus 1093 in Rossano einen lateinischen Prälaten einzusetzen, scheiterte am Widerstand der Bevölkerung, der griechische Ritus blieb bis 1461 in Gebrauch. Allerdings waren seit der Mitte des 14. Jahrhunderts die Bischöfe vorwiegend Lateiner, wenn auch teilweise aus Kalabrien. Als romunmittelbare Metropole ohne Suffragane ist Rossano im Liber censuum verzeichnet.
Dem Erzbistum Rossano wurde am 4. April 1979 durch Papst Johannes Paul II. mit der Apostolischen KonstitutionQuo aptius das Bistum Cariati angegliedert. Allerdings wurden die Gebiete der früheren Bistümer Cerenzia, Strongoli und Umbriatico wieder abgetrennt und dem Bistum Crotone angegliedert.[1] Am 30. September 1986 wurde das Erzbistum Rossano und Cariati durch die Kongregation für die Bischöfe mit dem DekretInstantibus votis in Erzbistum Rossano-Cariati umbenannt.[2] Das Erzbistum Rossano-Cariati wurde am 30. Januar 2001 dem Erzbistum Cosenza-Bisignano als Suffraganbistum unterstellt.
Dieter Girgensohn: Italia pontificia X: Calabria – Insulae, Zürich 1975, S. 99–102
Norbert Kamp: Kirche und Monarchie im staufischen Königreich Sizilien. Bd. 2, Prosopographische Grundlegung: Bistümer und Bischöfe des Königreichs 1194–1266; Apulien und Kalabrien. München 1975, S. 872–880 (online bei Digi20).
Horst Enzensberger: Mendicanti nelle sedi vescovili della Calabria (fino alla morte di Martino V 1431). In: Archivio Storico per la Calabria e la Lucania 84, 2018, S. 57–93, hier 68–70. (Digitalisat)