Für seine Promotion bat Ernst Schumacher am 7. Juli 1947 Bertolt Brecht in einem Brief um die Überlassung der Exilarbeiten, erhielt jedoch keine Antwort. 1949 lernte Schumacher Brecht in Berlin persönlich kennen. Da er zu dem Thema in München kein Interesse fand, promovierte Ernst Schumacher 1953 an der Universität Leipzig bei Hans Mayer, Ernst Bloch und Ernst Engelberg über Die dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918–1933.
Schumacher war seit 1949 Mitglied der KPD und arbeitete als Südbayern-Korrespondent des Deutschlandsenders der DDR. Aufgrund einer Strafanzeige wegen „nachrichtendienstlicher Agententätigkeit“ saß er im März 1953 in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim; sein in dieser Zeit entstandenes Stadelheimer Tagebuch wurde 2007 veröffentlicht.[2] 1956 interviewte Schumacher während einer Asienreise als erster westlicher Schriftsteller den chinesischen Premier Zhou Enlai und später Hồ Chí Minh in Vietnam.
Die dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918–1933. Rütten & Loening, Berlin (Ost) 1955. (Dissertation Universität Leipzig, 1953)
Theater der Zeit – Zeit des Theaters. Thalia in den Fünfzigern. Dobbeck, München 1960.
Der Fall Galilei. Das Drama der Wissenschaft. VEB Dt. Verl. d. Wissenschaften, Berlin (Ost) 1964. (Westdeutsche Ausg. Darmstadt: Progress-Verl. Fladung, 1964.)
Zs. mit Renate Schumacher: Leben Brechts in Wort und Bild. Henschel, Berlin (Ost) 1978. (Die westdt. Ausg. ist bei Suhrkamp erschienen.)
Mein Brecht. Erinnerungen 1943 bis 1956. Henschel Verlag, Berlin 2006, ISBN 978-3-89487-534-3.
Michael Schwartz (Hrsg.): Ernst Schumacher – Ein bayerischer Kommunist im doppelten Deutschland. Aufzeichnungen des Brechtforschers und Theaterkritikers in der DDR 1945–1991. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-58361-8.