In Wien war er 1973 bis 1976 als Forschungsassistent am Institut für Analytische Chemie (Elektronenstrahlmikrosonde, Neutronenaktivierungsanalyse) tätig. Er war 1976/77 wissenschaftlicher Angestellter am Max-Planck-Institut für Kernphysik. Thematisch ging es dabei um Archäometallurgie, zur Aufklärung der Herkunft des Silbers für antike Münzprägungen. Als Forschungsassistent am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien arbeitete er 1977 bis 1979 und kehrte 1979 als Arbeitsgruppenleiter (Chemie) zurück an das Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Dort ging es bis 1997 thematisch um die Entstehung und Ausbreitung der Metallurgie in der Alten Welt, Herkunftsbestimmung von Keramik und Obsidian im östlichen Mittelmeerraum (besonders in Troja). Zu den angewandten Analysenmethoden zählten
1997 folgte er einem Ruf auf eine Professur für Archäometallurgie an der TU Bergakademie Freiberg/Sachsen und wirkte dort sieben Jahre. Von 2004 bis 2013 war er Professor für Archäometrie/Archäometallurgie am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Eberhard Karls Universität Tübingen. Wissenschaftliche Arbeitsgebiete waren unter anderem die Isotopenarchäologie und Echtheitsuntersuchung archäologischer Funde. Von 2013 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand[1] war Pernicka Stiftungsprofessor für Archäometrie der Klaus-Tschira-Stiftung am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Darüber hinaus ist er seit 2004 wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie in Mannheim.
Wissenschaftliches Wirken
Sein Forschungsgebiet ist insbesondere die Entwicklung und Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden in der Archäologie sowie die Entstehung und Ausbreitung der Metallurgie in der Alten Welt. Er ist beteiligt an den Forschungen um die Himmelsscheibe von Nebra sowie in Troja und im Iran. Seit 2013 äußert er Zweifel an der Echtheit der Goldfunde von Bernstorf.[2]
Von 2006 bis 2012 war er als Nachfolger von Manfred Korfmann Leiter der Ausgrabung in Troja, zeitweise auch in Udabno (Kachetien/Ostgeorgien).
2012: Wahl zum korrespondierenden Mitglied im Ausland der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
2013: Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates, die höchstdotierte Forschungsförderung der EU für herausragende Leistungen.[3]
Literatur
Interview mit Ernst Pernicka in: Spektrum der Wissenschaft, Mai 2009, ISSN0170-2971, S. 58–64.