Als Sohn eines Mühlenbesitzers erhielt Erich Bauer seine Schulbildung in der Volks- und Realschule in Delitzsch und auf dem Königin-Carola-Gymnasium in Leipzig, das er 1909 mit dem Reifezeugnis verließ.[1] Anschließend studierte Bauer an der Eberhard-Karls-Universität Rechtswissenschaft. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Corps Rhenania Tübingen.[2] 1910/11 war er auch im Corps Lusatia Leipzig aktiv.[2] 1913 bestand er das Referendarexamen. Im Ersten Weltkrieg wurde er Anfang 1915 zum Deutschen Heer eingezogen. Nach der Ausbildung im Ersatz-Bataillon des Landwehr-Regiments 82 bei Worms kam er zum Infanterie-Regiment 77 in Köln. Anfang 1916 zum Leutnant der Reserve befördert, wurde er zum Reserve-Infanterie-Regiment 92 versetzt. Beim Übergang über die Düna wurde er am 1. September 1917 schwer verwundet. Nicht mehr frontdienstfähig, kam er 1918 in das Ersatzbataillon des Infanterie-Regiments 92 in Osnabrück.
Er bestand 1920 die Assessorprüfung und wurde 1921 in Münster zum Dr. iur. promoviert.[3] Er wurde Amtsrichter in Halle (Saale), 1925 Amtsgerichtsrat in Querfurt und 1934 Erbhofgerichtsrat am Landeserbhofgericht Celle. Als im Dezember 1944 der Geschäftsbetrieb des Gerichts kriegsbedingt zur Personaleinsparung stillgelegt wurde, wurde er als Richter in Erbhofsachen an das Oberlandesgericht Breslau abgeordnet. Im Juni 1945 wurde er in Automatischen Arrest genommen und in den britischen Lagern Westertimke und Fallingbostelinterniert. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er im August 1946 entlassen. 1948 schied er aus dem Staatsdienst aus.
Geschichte des Corps Lusatia zu Leipzig. Leipzig 1932.
Die Tübinger Rhenanen. Zeulenroda 1936, 2. Aufl. O. O. 1956.
Die Kameradschaften im Bereich des Kösener SC in den Jahren 1937 bis 1945. Einst und Jetzt, Bd. 1 (1956), S. 5–40.
Was sind und wollen die Corps? Ein Entwurf allgemeiner Corpsprinzipien aus dem Jahre 1865. Einst und Jetzt, Bd. 4 (1959), S. 93 ff.
Schimmerbuch für junge Corpsstudenten, o. O. 1952 (1. Auflage)
Wann, wo und wie entstanden unsere Wappen? Eine Aufgabe für unsere gemeinschaftliche Geschichtsforschung. Einst und Jetzt, Bd. 7 (1962), S. 74–79.
Das Corps Alemannia zu Tübingen (1825–1827). Einst und Jetzt, Bd. 14 (1969), S. 37.
Die Geschichte des Corps Borussia zu Halle 1836–1861, 1971.
Literatur
Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte. Ein bio-bibliographisches Verzeichnis (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen 13), Köln 2004, S. 26–28