Schaudt studierte Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart und an der Technischen Hochschule Wien. Anschließend wurde er Mitarbeiter im Architekturbüro von Skjøld Neckelmann in Stuttgart, danach bei Ernst von Ihne und schließlich bei Paul Wallot, zwei der bekanntesten deutschen Architekten jener Epoche. Ab 1901 arbeitete Schaudt als Architekt vor allem in Berlin und Hamburg, wo er zahlreiche Geschäftshäuser, Verkehrsbauwerke und Verwaltungsgebäude entwarf, anfangs zum Teil in Zusammenarbeit mit der Bauunternehmung Boswau & Knauer.
Zunächst orientierte er sich stilistisch am Historismus, wie von Ihne und Wallot ihn vertraten; mit der Errichtung des Kaufhaus des Westens übernahm Schaudt zunehmend Elemente von der seit der Jahrhundertwende aufkommenden Reformarchitektur. Von einer plastischen Formgebung herkommend, reduzierte er seine Formensprache auf einen sachlichen Neoklassizismus.
1906–1907: Kaufhaus des Westens („KaDeWe“) für Adolf Jandorf & Co. in Berlin, Wittenbergplatz / Tauentzienstraße (1929–1930 durch Schaudt und Ströming umgebaut und aufgestockt)[9]
1908–1909: Geschäftshaus Meyerhof in Berlin, Friedrichstadt, Schützenstraße 15–17 (kriegszerstört)
1908–1909: Verwaltungsgebäude für die Norddeutsche Versicherungsgesellschaft in Hamburg, Alter Wall 12 (gemeinsam mit Emil Janda; unter Denkmalschutz)[10][11]
1909: Lessinghaus in Hamburg, Gänsemarkt 35 (gemeinsam mit Albert Lindhorst; unter Denkmalschutz)[12]
1909–1910: Haus Wille, Kontorhaus in Hamburg, Alter Wall 10 (gemeinsam mit Walther Puritz; unter Denkmalschutz)[10]
1911–1912: Wohn- und Geschäftshaus in Berlin, Friedrichstadt, Leipziger Straße 33–35 / Charlottenstraße 68 und Krausenstraße 65/66 (Innenausbau von Otto Schulze-Kolbitz; kriegszerstört)
1913–1914: Büro- und Geschäftshaus Handelshaus Hermes (heute Haus Dorotheenstadt) in Berlin, Dorotheenstadt, Universitätsstraße,[14][15]
1912–1913: Kino Union-Theater Kammerlichtspiele, später Tauentzienpalast, in Berlin-Charlottenburg, Tauentzienstraße 19 / Nürnberger Straße 57–59[16]
1914–1915: Büro- und Geschäftshaus Haus Kaisereck bzw. Haus Kurfürsteneck (auch Seidenhaus Michels oder Michels-Haus) in Berlin-Charlottenburg, Kurfürstendamm 237 / Rankestraße 1 (nur Fassaden erhalten und unter Denkmalschutz)[17][18][19][20]
1929: eigenes Wohnhaus mit Atelier in Berlin-Westend, Ahornallee 36
1929: Wiederaufbau des Warenhauses der H. & C. Tietz AG in Berlin-Wedding, Chausseestraße 69–71 (1970 geschlossen und abgerissen) Vorgängerbau am 30./31. Januar 1929 abgebrannt[28][29] und noch im selben Jahr von Schaudt mit nun fünf Geschossen in formal extrem reduzierter Weise wiederaufgebaut.[30][31]
1930–1931: Büro- und Geschäftshaus für die Salamander AG (gen. „Salamander-Hochhaus“) in Berlin-Mitte, Königstraße (heutige Rathausstraße)[32] (kriegszerstört)
↑Kathrin Chod, Herbert Schwenk, Hainer Weisspflug: G.d.A.-Haus • Tiergarten (Tiergarten-Süd), Am Karlsbad 8. In: Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon, Mitte. Luisenstädtischer Bildungsverein. Haude und Spener / Edition Luisenstadt, Berlin 2003, ISBN 3-89542-111-1 (luise-berlin.de – Stand 7. Oktober 2009).
↑Wettbewerb für eine Bismarckwarte auf der Höhe von Westend bei Berlin. In: Berliner Architekturwelt. Nr.5, August 1911, S.173ff. (zlb.de – zwei Zeichnungen).