Greulich war der Sohn eines Schriftgießers. Er besuchte die Volksschule und erlernte von 1924 bis 1928 den Beruf des Schriftsetzers und arbeitete dann in der Reichsdruckerei. Er beteiligte sich an der proletarischen Jugendbewegung. Er ging dann auf Wanderschaft durch Deutschland und die Schweiz. Nach der Rückkehr wurde er in der Reichsdruckerei wegen der Teilnahme an einer Mai-Feier gemaßregelt. 1927 trat er in die KPD ein, hatte Funktionen als Polit- und Agitpropleiter und arbeitete als Setzer bei der KPD-Zeitung Die Rote Fahne. Im Jahr 1930 begab er sich auf Wanderschaft durch Holland, Belgien, Frankreich, die Schweiz und Spanien.
Nach 1933 leistete er illegale Arbeit und wurde 1939 von der Gestapo verhaftet. 1940 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt und 1942 in die Strafdivision 999 zum Kriegsdienst geschickt. In Tunis geriet er 1943 in amerikanische Kriegsgefangenschaft und wurde in die USA gebracht, wo er an der antifaschistischen Kriegsgefangenenzeitschrift PW. Halbmonatsblatt Deutscher Kriegsgefangener mitarbeitete.[1]
Greulich kehrte 1946 nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der SED. Er war zunächst Korrektor, dann Redakteur in Ost-Berlin und gehörte zu den Mitbegründern des Deutschen Presse- und des Deutschen Schriftstellerverbandes der DDR, in dessen Rechtskommission er tätig war. Von 1948 bis 1949 war er Direktor des Berliner Kabaretts Frischer Wind.[2] Seit 1949 war er freischaffender Schriftsteller in Ost-Berlin. 1953 gehörte er zur Gründungsredaktion der Zeitschrift Wochenpost.[3]
Professor Wankels Odyssee. Ein Spiel aus den Irrgängen der Buchproduktion in 9 Stationen. Verlag Neues Leben, Berlin 1949, DNB363796967.
Das geheime Tagebuch. Verlag Neues Leben, Berlin 1951, DNB573547963.
Wurzelpeter. Märchenspiel. Henschelverlag, Berlin 1952, DNB573548064.
Berlin nich kleen zu kriejen. Geschichten an, auf, hinter, in und über Deutschlands Hauptstadt. Mit Illustrationen von Herbert Prüget. Das Neue Berlin, Berlin 1952, DNB451656865.
Sturm auf das Winterpalais. Material zur Durchführung von Heimabenden in den Gruppen der Freien Deutschen Jugend. Verlag Junge Welt, Berlin 1951, OCLC918080712.
Robinson spielt König. Abenteuerroman. Verlag Neues Leben, Berlin 1953, DNB573547955.
Kuba. Verlag Neues Leben, Berlin 1953, DNB573547920.
Greif greift ein. Episoden aus dem Leben eines Fährtenhundes der Volkspolizei, frei nach dem gleichnamigen Taschenbericht in der „Neuen Berliner Illustrierten“ (= Das neue Abenteuer. Band41). Verlag Neues Leben, Berlin 1954, DNB363796940.
Der Untergang der „Golden Arrow“ (= Das neue Abenteuer. Band55). Verlag Neues Leben, Berlin 1955, DNB363797033.
Das Geheimnis der Rotomaten (= Das neue Abenteuer. Band63). Verlag Neues Leben, Berlin 1955, DNB363796924.
Warum starb Ölkönig Dellarada? Mit Illustrationen von Klaus Poche. Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin 1956, DNB363797041.
Seidenfaden gegen Henkerstrick (= Das neue Abenteuer. Band95). Verlag Neues Leben, Berlin 1956, DNB363797009.
Die glücklichen Verlierer. Mit Illustrationen von Gerhard Vontra. Verlag Neues Leben, Berlin 1956, DNB573548056.
Tarzans Glück und Ende. Mit Illustrationen von Karl Fischer (= Das neue Abenteuer. Band118). Verlag Neues Leben, Berlin 1957, DNB363796932.
Die Pyrenäen, die Señoritas und die Eselchen. Spanienfahrt 1930. Mit Illustrationen von Herbert Wohlert. Verlag Neues Leben, Berlin 1957, DNB451656954.
Die schwarze 13. Mit Illustrationen von Wolfgang Würfel (= Das neue Abenteuer. Band130). Verlag Neues Leben, Berlin 1958, DNB363796916.
Rätsel um den Grauen. Mit Illustrationen von Werner Kulle (= Das neue Abenteuer. Band148). Verlag Neues Leben, Berlin 1958, DNB450007421.
Verdacht gegen M (= Das neue Abenteuer. Band160). Verlag Neues Leben, Berlin 1959, DNB450007553.
Der Schwur des Anton Born (= Das neue Abenteuer. Band180). Verlag Neues Leben, Berlin 1960, DNB450007782.
Keiner wird als Held geboren. Ein Lebensbild aus dem deutschen Widerstand (aus dem Leben des kommunistischen Widerstandskämpfers Anton Saefkow). Verlag Neues Leben, Berlin 1961, DNB451656903.
Der verpatzte Krieg. Mit Illustrationen von Karl Fischer. Kinderbuchverlag, Berlin 1961, DNB451656938.
Der durchlöcherte Himmel. Anekdoten. Mit Illustrationen von Werner Klemke. Das Neue Berlin, Berlin 1962, DNB451656881.
Gleichberechtigung und Zahnsalat. Mit Illustrationen von Henry Büttner. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1962, DNB364196599.
Anreuth, Zelle 211 (= Das neue Abenteuer. Band209). Verlag Neues Leben, Berlin 1963, DNB450008118.
... und nicht auf den Knien. Roman vom streitbaren Leben des Artur Becker. Verlag Neues Leben, Berlin 1964, DNB451656989.
Bis zum letzten Atemzug (= Das neue Abenteuer. Band225). Verlag Neues Leben, Berlin 1964, DNB450008282.
Amerikanische Odyssee. Deutscher Militärverlag, Berlin 1965, DNB451656946.
Alibi gegen Herrn Stein (= Das neue Abenteuer. Band250). Verlag Neues Leben, Berlin 1966, DNB457679042.
Tamtam um die Geisterburg. Mit Illustrationen von Heinz Rodewald. Kinderbuchverlag, Berlin 1968, DNB57354798X.
Mit Mut und List. Mit Illustrationen von Werner Ruhner. Verlag Neues Leben, Berlin 1969, DNB456801081.
Die Gangster und der Grindige. Deutscher Militärverlag, Berlin 1968, DNB457575956.
Bevor Manuela kam. Deutscher Militärverlag, Berlin 1969, DNB456574433.
Manuela. Erzählungen. Deutscher Militärverlag, Berlin 1970, DNB456801073.
Der Prozeß findet nicht statt. Erzählungen aus dem Leben der Familie Karl Liebknechts. Mit Illustrationen von Ladislaus Elischer (= Das neue Abenteuer. Band307). Verlag Neues Leben, Berlin 1971, DNB363796975.
Der anonyme Brief. Ein Liebknecht-Roman. Verlag Neues Leben, Berlin 1971, DNB456801065.
Denise und das Prinzip. Deutscher Militärverlag, Berlin 1971, DNB740472747.
Die deftige Jungfrau und 99 andere Anekdoten. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1972, DNB730320316.
Insel des Verderbens. Abenteuerroman. Verlag Neues Leben, Berlin 1974, DNB750067462.
Die Unschuld der Venus und andere Anekdoten aus aller Welt. Mit Illustrationen von Ruth Kotsch. Verlag Neues Leben, Berlin 1974, DNB740560441.
Wintergefecht. Frei gestaltet nach einer Episode aus dem Leben Theo Neubauers. Militärverlag der DDR, Berlin 1975, DNB750511478.
Der Ochs im Dom. Anekdoten. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1976, DNB790092727.
Liebe auf den elften Blick, Ergetzliche Geschichten aus 2 Jahrzehnten. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1979, DNB800174674.
Die Verbannten von Neukaledonien. Verlag Neues Leben, Berlin 1979, DNB800464907.
Der Pudel, der nicht Mephisto war. Anekdoten und Aphorismen. Verlag Neues Leben, Berlin 1979, DNB800490258.
Amor im Glashaus. Anekdoten und Aphorismen. Verlag Neues Leben, Berlin 1983, DNB840119453.
Emil Rudolf Greulich: Hinter vorgehaltener Hand. Anekdoten und Aphorismen aus 2 Jahrzehnten. Mit Illustrationen von Harald Kretzschmar. Verlag Neues Leben, Berlin 1984, DNB841017336.
Des Kaisers Waisenknabe. Verlag Neues Leben, Berlin 1987, ISBN 3-355-00120-1.
Ammenmärchen und Hetärenträume. Verlag Neues Leben, Berlin 1989, ISBN 3-355-00822-2.
Des Waisenknaben Sturm und Drang. NoRa, Berlin 2002, ISBN 3-935445-69-5.
WER IST WER in der SBZ?. Ein biographisches Handbuch. Verlag für Internationalen Kulturaustausch, Berlin-Zehlendorf 1958, S. 81 f.
Greulich E(mil) R(udolf) (PS.Erge). In: Kurt Böttcher (Gesamtredaktion): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1974; Band 1, S. 286/287
Meyers Taschenlexikon. Schriftsteller der DDR. Verlag VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1975, S. 177 f.
Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 242 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Heinrich-Wilhelm Wörmann: Widerstand in Köpenick und Treptow. Hrsg.: Gedenkstätte Deutscher Widerstand (= Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945. Band9). Berlin 1995, ISBN 3-926082-03-8, S.162–164.