Die Stammreihe beginnt mit Hermann von Heppendorf, der 1139–1159 als Edelvogt von Köln genannt wird. Die Herren von Heppendorf saßen ab etwa 1243 (bis um 1430?) als kurkölnische bzw. bergischeMinisterialen oder Burgmannen auf der Burg Elberfeld im heutigen Wuppertal und benannten sich nach ihr. Mit Arnold, Ritter und Vogt von Elvervelde tritt das Geschlecht 1257 erstmals urkundlich unter diesem Namen auf.[1] Die Herren von Elverfeldt waren Vasallen des Erzbischofs von Köln. Ritter Craft van Elveruelde erhielt 1372 Höfe in Haan und Hilden mit den Gerechtsamen zum Lehen.[2]
Die Herren von Elverfeldt waren ab 1311 auch Burgmannen auf Haus Herbede in Herbede, das als eigentlicher Stammsitz gelten kann. Von 1311 bis 1809 hatten sie dort die Grundherrschaft und das Gerichtsherrenamt inne. Zum Herbeder Besitz gehörten jahrhundertelang auch Haus Villigst, Haus Blumenau, seit Anfang des 18. Jahrhunderts ferner Haus Berghofen, ab 1869 Haus Ruhr und ab 1882 Haus Kotten. Der protestantischen Herbeder Linie gehörte dieser umfangreiche Besitz bis zu ihrem Erlöschen 1889, als er durch Erbgänge nacheinander an die freiherrlichen Familien von Rheinbaben und von Gemmingen fiel. Die Gemmingen bewirtschaften das Haus Kotten noch, während Haus Villigst verpachtet ist und die Häuser Herbede und Ruhr verkauft wurden; die Häuser Blumenau und Berghofen sind inzwischen abgerissen.
Seit 1853 ist Schloss Canstein im Besitz der Freiherren von Elverfeldt. Im 20. Jahrhundert gelangten durch Erbgänge ferner Schloss Heimbach im badischen Teningen, das niederrheinische Schloss Kalbeck und die westfälischen Güter Klingenburg und Schloss Niesen an Familienzweige, die diese ebenfalls bis heute bewohnen.
Das Stammwappen zeigt in Gold fünf rote Balken. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein rot gekleideter Mannesrumpf mit gold aufgeschlagener und mit drei (rot-gold-rot) Straußenfedern bestückter Mütze zwischen zwei wie der Schild bezeichneten Büffelhörnern.
Franz Sigismund Freiherr von Elverfeldt (* 23. Dezember 1640; † 19. Januar 1712), General der Fürstbischöfe von Münster
Friedrich Christian von Elverfeldt (* 29. November 1699; † 14. April 1784), münsterischer Generalleutnant, Herr zu Dahlhausen und im Bergbau aktiv (Gewerkschaft General, 1774)
Clemens August Freiherr von Elverfeldt (* 25. Januar 1732 in Münster; † 13. April 1783), Königliche Kammerherr, im Ruhrbergbau engagiert, führte verschiedene Schleusenbaumaßnahmen für die Ruhrschifffahrt durch
Alexander Josef von Elverfeldt: Canstein im kurkölnischen Sauerland. Geschichte und Geschichten. A. J. von Elverfeldt/Libri Books on Demand, Marsberg und Norderstedt 2000, 198 S., ISBN 3-8311-1173-1.
Hans Friedrich von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Freiherrliche Häuser, A (Uradel), Band V, Band 30 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1963, S. 64–72. ISBN 3-7980-0730-6.
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band III, Band 61 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1975, S. 137–138. ISBN 3-7980-0761-6. ISSN0435-2408
Oliver Schulz: Zwischen revolutionärer Herausforderung, unternehmerischem Interesse und Loyalität zu Preußen. Annäherungen an den Adel in der Grafschaft Mark um 1800 am Beispiel der Familie von Elverfeldt. In: Michael Kaiser, Mitarbeit Florian Schönfuß, Tobias Wulf: Zeitenblicke 9. Nr. 1, Adel in der Sattelzeit. Die Rhein-Maas-Region und Westfalen, Hrsg. Gudrun Gersmann, Michael Kaiser, Hans-Werner Langbrandtner. [10. Juni 2010]. Universität zu Köln. Historisches Seminar – Geschichte der Frühen Neuzeit. ISSN1619-0459 (online).
↑Privilegienbuch des Stiftes Werden, fol. 40, 265-266. Vgl. Germania Sacra, Neue Folge 12, Die Bistümer des der Kirchenprovinzen Köln, Das Erzbistum Köln, 3, Die Reichstabtei Werden a. d. Ruhr, Hrsg. Max-Planck-Institut für Geschichte, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1980, S. 1 (Literatur, $ 1, 2 Übersicht). ISBN 3-11-007877-5.