Die Querschnittsfläche eines Leiters beeinflusst den Leitungswiderstand und die Erwärmung relativ zur Stromdichte.
Insbesondere bei höherfrequentem Wechselstrom werden die elektrischen Eigenschaften einer Leitung auch durch Leitungsbeläge und Wellenimpedanz beschrieben. Bei der Verlegung einer elektrischen Leitung sind auch der minimale Biegeradius und die maximale Zugfestigkeit zu beachten.
Viele Leitungen bestehen aus mehreren gegeneinander isolierten Leitern.
Ein einzelner dieser Leiter wird dann auch als Ader bezeichnet. Von Ausnahmen wie etwa Freileitungen abgesehen, sind die Leiter (Adern) einer Leitung in der Regel von einem Isolierstoff umhüllt. Diese Isolation wird oft noch von einer zusätzlichen Hülle geschützt, die als Mantel bezeichnet wird, wenn sie eng anliegt.
Die Ausführung der Isolierung ist entscheidend für die temperatur- und Spannungsfestigkeit (Durchschlagfestigkeit) der Leitung.
Unter Kabeln versteht man isolierte elektrische Leiter bzw. Leitungen, die fest verlegt werden und deren äußere schützende Hülle wasserdicht und so robust ist, dass sie im Erdreich verlegt werden können.[1]
Ortsveränderliche Betriebsmittel werden mit flexiblen Leitungen angeschlossen, die Litzen als Leiter enthalten.
Leitungen für die feste Verlegung unterteilen sich in einadrige Verdrahtungsleitungen (Kunststoffaderleitungen, Schaltdrähte, Klingeldrähte, Stromschienen), Stegleitungen (flach nebeneinander liegende isolierte Leiter, untereinander verbunden durch einen Kunststoff- bzw. Gummi-Steg) und Mantelleitungen.
Die Adernisolation, wie auch der Mantelwerkstoff besteht häufig aus PVC oder Gummi (z. B. SBR, CR). Bei flexiblen Leitungen gibt es Zwillingsleitungen, Gummischlauchleitungen, Kunststoffschlauchleitungen und Silikon-Aderschnüre.
Ferner können Leitungen in Starkstromleitungen, Leitungen für Melde- und Signalanlagen, sowie Leitungen für Datennetze unterschieden werden.
Zur Stromversorgung von ortsfesten Verbrauchern hoher elektrischer Leistung bei niedriger Spannung (z. B. Elektrolyse) werden Stromschienen eingesetzt.[2] Sie können große Stromstärken führen (Richtwert für Dauerstrom 100–3000 A, bei Gleichstrom bis > 10 kA) und werden mit rechteckigem Querschnitt 12 mm × 2 mm bis 200 mm × 10 mm hergestellt, seltener mit kreisförmigem Querschnitt. Angesichts des Problems der Abführung der Stromwärme sind die Schienen nicht isoliert. Flexible Leitungen für härtere Einsatzbedingungen sind Strombänder.
Eine weitere Bedeutung hat der Begriff Stromschiene zur Stromversorgung von elektrisch getriebenen Schienenfahrzeugen und anderen beweglichen Stromverbrauchern alternativ zur Oberleitung.
Eine spezielle Form der elektrischen Leitung sind Schienenverteilersysteme nach DIN EN61439-6: Für Strombereiche von wenigen Ampere bis zu einigen Kilo-Ampere kann elektrische Energie übertragen und verteilt werden. Als Leiterwerkstoffe werden in der Regel Kupfer- oder Aluminium-Flachschienen eingesetzt, welche durch Luft und / oder Feststoffe aus Kunststoff gegeneinander isoliert sind. Um Energie dezentral von Schienenverteilersystemen abzugreifen, werden Abgangskästen auf das System gesteckt, welche über interne Schutzkomponenten (z. B. Leistungsschalter oder Sicherungselemente) an externe Verbraucher angeschlossen werden können.
Die verlustlose Energieübertragung mit Supraleitungskabel ist noch in der Erprobung. Das weltweit längste Kabel von ca. 1 km Länge wird im Jahr 2013 in der Innenstadt von Essen verlegt. Seine Stromdichte kann gegenüber Kupfer hundertfach größer sein; die Stromstärke kann gegenüber vergleichbaren Kupferkabeln fünffach größer sein.[3]
Signalübertragung
In der Kommunikationstechnik steht der Begriff Leitung noch allgemeiner für einen Signalübertragungsweg, der unter Umständen gar nicht aus einem elektrischen Leiter im eigentlichen Sinne zu bestehen braucht. Ein typisches Beispiel für eine Leitung zur Signalübertragung ist die Teilnehmeranschlussleitung, die sich physisch meist innerhalb von Telefonkabeln befindet. Eine nicht nur modellhafte elektrische Leitung ist dagegen beispielsweise das Telefonanschlusskabel oder ein Netzwerkkabel.
↑DIN 43671 Stromschienen aus Kupfer – Bemessung für Dauerstrom
↑Klaus Jopp: Strom ohne Widerstand. (PDF; 4,3 MB) S. 28, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2015; abgerufen am 3. Juli 2013.