Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Villingen-Schwenningen tabellarisch wieder.
Oben: Einwohnerentwicklung von Villingen-Schwenningen von 1972 bis 2018 Mitte: Einwohnerentwicklung von Schwenningen am Neckar von 1803 bis 1971 Unten: Einwohnerentwicklung von Villingen im Schwarzwald von 1699 bis 1971
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatten Villingen und Schwenningen nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben 1349 in Villingen während einer Pestepidemie etwa 40 Prozent der Bevölkerung. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Schwenningen schwere Verluste hinzunehmen. Der Ort wurde 1633 geplündert und abgebrannt. Ein Teil der Einwohner floh mit den abziehenden Truppen. Nach der Hungersnot von 1816 wanderten 117 Schwenninger nach Amerika aus. Eine erneute Hungerkrise 1846/47 veranlasste 190 Bewohner Schwenningens zur Ausreise nach Amerika.
Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Villingen hatte 1900 erst 7.800 Einwohner, 1971 waren es 39.000. In Schwenningen lebten 1900 rund 10.000 Menschen, 1971 waren es 35.000. Am 1. Januar 1972 wurden die beiden Städte zur neuen Stadt Villingen-Schwenningen mit rund 80.000 Einwohnern vereinigt. Seitdem schwankt die Bevölkerungszahl um diese Grenze. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Villingen-Schwenningen nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 81.825 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Villingen-Schwenningen
(jeweiliger Gebietsstand)
Datum
Einwohner
31. Dezember 1972
78.436
31. Dezember 1973
78.813
31. Dezember 1974
79.721
31. Dezember 1975
80.646
31. Dezember 1976
79.533
31. Dezember 1977
78.588
31. Dezember 1978
78.396
31. Dezember 1979
78.465
31. Dezember 1980
78.904
31. Dezember 1981
78.507
31. Dezember 1982
77.776
31. Dezember 1983
76.861
31. Dezember 1984
76.600
31. Dezember 1985
76.303
Datum
Einwohner
31. Dezember 1986
76.155
25. Mai 1987 ¹
75.861
31. Dezember 1987
76.135
31. Dezember 1988
76.258
31. Dezember 1989
77.174
31. Dezember 1990
78.218
31. Dezember 1991
80.121
31. Dezember 1992
80.949
31. Dezember 1993
81.315
31. Dezember 1994
80.907
31. Dezember 1995
80.734
31. Dezember 1996
80.679
31. Dezember 1997
80.756
31. Dezember 1998
80.840
Datum
Einwohner
31. Dezember 1999
80.891
31. Dezember 2000
81.214
31. Dezember 2001
81.691
31. Dezember 2002
81.880
31. Dezember 2003
81.813
31. Dezember 2004
81.913
31. Dezember 2005
81.778
31. Dezember 2010
81.022
31. Dezember 2015
84.674
31. Dezember 2020
85.686
¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Villingen im Schwarzwald
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum
Einwohner
1699
2.000
1795
3.234
1818
3.320
1. Dezember 1834 ¹
3.621
3. Dezember 1852 ¹
3.970
1. Dezember 1871 ¹
5.368
1. Dezember 1880 ¹
5.974
1. Dezember 1900 ¹
7.819
1. Dezember 1910 ¹
10.924
1. Dezember 1916 ¹
10.242
5. Dezember 1917 ¹
10.106
Datum
Einwohner
8. Oktober 1919 ¹
12.438
16. Juni 1925 ¹
13.982
16. Juni 1933 ¹
14.430
17. Mai 1939 ¹
18.424
29. Oktober 1946 ¹
17.458
13. September 1950 ¹
20.127
25. September 1956 ¹
26.818
6. Juni 1961 ¹
31.889
31. Dezember 1965
35.981
27. Mai 1970 ¹
37.906
31. Dezember 1971
38.778
¹ Volkszählungsergebnis
Schwenningen am Neckar
(jeweiliger Gebietsstand)
Jahr/Datum
Einwohner
1803
2.241
1810
2.516
1823
2.823
1. Dezember 1834 ¹
3.481
3. Dezember 1855 ¹
3.763
1. Dezember 1871 ¹
4.314
1. Dezember 1880 ¹
4.755
1. Dezember 1900 ¹
10.106
1. Dezember 1905 ¹
12.987
1. Dezember 1910 ¹
15.411
1. Dezember 1916 ¹
15.030
1. Dezember 1917 ¹
14.916
Datum
Einwohner
8. Oktober 1919 ¹
17.174
16. Juni 1925 ¹
18.978
16. Juni 1933 ¹
20.605
17. Mai 1939 ¹
21.815
31. Dezember 1945
20.532
29. Oktober 1946 ¹
20.694
13. September 1950 ¹
23.440
25. September 1956 ¹
29.280
6. Juni 1961 ¹
31.743
31. Dezember 1965
33.335
27. Mai 1970 ¹
34.707
31. Dezember 1971
34.994
¹ Volkszählungsergebnis
Bevölkerungsprognose
Die Bertelsmann Stiftung, Wegweiser Demographischer Wandel, liefert Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland (Publikation Januar 2006).
Für Villingen-Schwenningen wurde ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 0,4 Prozent (302 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003–2020 – Prognose für Villingen-Schwenningen (Hauptwohnsitze):
Die tatsächliche Einwohnerzahl im Dezember 2020 war um ca. 4.000 Einwohner größer als von der Bertelsmann Stiftung prognostiziert. Sie betrug zu dem Zeitpunkt bereits 85.686.
Datum
Einwohner
31. Dezember 2003
81.813
31. Dezember 2005
82.172
31. Dezember 2010
82.589
31. Dezember 2015
82.373
31. Dezember 2020
81.511
Quelle: Bertelsmann Stiftung
Stadtteile
Stadtteil
Einwohner 2007
Einwohner 2019
Einwohner 2022
Herzogenweiler
205
168
169
Marbach
2.065
2.105
2.068
Mühlhausen
767
781
782
Obereschach
1.826
1.635
1.683
Pfaffenweiler
2.360
2.223
2.254
Rietheim
1.103
1.030
1.052
Schwenningen
32.764
35.015
35.839
Tannheim
1.374
1.309
1.271
Villingen
37.616
40.001
39.516
Weigheim
1.264
1.387
1.412
Weilersbach
1.326
1.295
1.281
Gesamt
81.073
85.918
87.327
Quelle: Stadt Villingen-Schwenningen
Literatur
Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.