Das Eichsfelder Becken ist eine Landschaft im südlichen Niedersachsen und mit kleinen Anteilen im nordwestlichen Thüringen in den Landkreisen Göttingen, Northeim und Eichsfeld. Der zentrale Teil der Beckenlandschaft liegt in der Region des Untereichsfeldes, mit Duderstadt nahe der Landesgrenze zu Thüringen.
Die sich nach Osten an die Goldene Mark anschließende Hügellandschaft der Hellberge wird begrenzt vom Tal der Hahle im Westen, der Ortschaft Gieboldehausen im Norden, dem Tal von Rhume und Eller im Osten. Nach Südosten geht die Hügellandschaft fließend in das steilere und höhere Bischofferoder Bergland über und grenzt im Süden direkt an das Ohmgebirgsplateu. Der aus Muschelkalk bestehende Bergrücken des Krantberges ist als Teil der nördlichen Ohmgebirgs-Grabenzone bereits dem Ohmgebirge zuzurechnen.
Das Rhumebergland besteht aus den fließend ineinander übergehenden Landschaften des Rotenberges und des Silkeroder Hügellandes.
Der Höhenzug des Rotenberges schließt sich nordöstlich der Rhumeaue an, wird im Norden und Nordosten vom Tal der Oder begrenzt und erreicht im Südosten die Landesgrenze nach Thüringen.
Weiter in südöstliche Richtung schließt sich die Landschaft des Silkeroder Hügellandes an, das bereits dem Südharz zugerechnet wird.
Geologie
Die geologische Grundlage besteht aus Buntsandstein mit fruchtbaren Lößböden und lehmigen Anteilen. Die Absenkung des Gebietes erfolgte durch Auslaugung der Salzlager und ist besonders im Süden an der Grenze zum Unteren Eichsfeld am sogenannten „Salzhang“ erkennbar.
Berge
Die Höhenlage des Beckens nimmt von den westlichen, südlichen und östlichen Rändern her nach Norden ab.
In der zentralen Beckenlandschaft sind die wichtigsten Erhebungen:
Questenberg (349,5 m), westlich von Berlingerode (nördlicher Ausläufer des Zehnsberges)
Lindenberg (339 m), östlich von Teistungen (nördlicher Ausläufer des Ohmgebirges)
Durch die Absenkung existiert im Eichsfelder Becken ein umfangreiches Gewässersystem. Die wichtigsten Flüsse sind die Eller und die wasserreiche Rhume im östlichen Teil und die Hahle mit ihren Zuflüssen im zentralen Teil. Östlich von Seeburg befindet sich einer der größten natürlichen Seen in Südniedersachsen, der Seeburger See. Mit dem Seeanger und Lutteranger werden seit etwa 30 Jahren die Feuchtgebiete im Umfeld des Seeburger Sees renaturiert.
Klima
Im Eichsfelder Becken bestehen für den vorherrschenden Ackerbau günstige klimatische Bedingungen mit einer Durchschnittstemperatur von 14–15 °C in der Vegetationsperiode und einer Jahresniederschlagsmenge von 650 mm. In der zentralen Beckenlage um den Seeburger See betragen die Niederschläge nur noch 550–600 mm, diese Gegend zählt somit bereits zu den deutschen Trockengebieten.[7]
Literatur
Ludwig Hempel: Junge postpleistozäne Tektonik am Rande des Eichsfelder Beckens. in: Geol. Jahrbuch Hannover 1956, Band 72, Seiten 235–240
Lena Hempel: Das morphologische Landschaftsbild des Unter-Eichsfeldes unter besonderer Berücksichtigung der Bodenerosionen und ihrer Kleinformen. Selbstverlag Bundesanstalt für Landeskunde Remagen 1957
Volkard Köllner: Der natürliche Landschaftsübergang zwischen Göttinger Wald und dem Unterem Eichsfeld. Hrsg. Bundesanstalt für Landeskunde Bad Godesberg Bd. 35 1965, H. 1 Seiten 62–73
Edgar Kroymann, reiner Schaal, Holger Knüppel, Jörg Burkhard: Inventur der Landschaftsstrukturen an der niedersächsisch-thüringischen Grenze. Göttingen: Fachhochschule Hldh./Holzminden, Fachbereich Forstwirtschaft, Dipl.-Arbeit 1991
Karl Wüstefeld: Das Untereichsfelder Becken. (Für d. Schule). - In: Eichsfelder Heimatglocken (Nr. 108) 1923, S. 11–15
Ernst Sobotha: Versuch einer Entwicklungsgeschichte und Charakterisierung der Landschaften des Untereichsfeldes nebst seinen westlichen und südlichen Randgebieten. Universität Göttingen, math.-nat. Diss. 1923. 46 S.
↑In Blatt 99 Göttingen (1963) wurde 374.3 bzw. der auf jenem Blatt liegende Teil als Hellberge ausgewiesen; Blatt 100 Halberstadt (1970) indes legt bereits auf den Ausschnitt des Göttinger Blattes die Trennlinie zwischen Hellbergen (374.30) und Bischofferoder Bergland (374.31).
↑Auf Blatt 99 Göttingen (1963) wurde 374.5 bzw. der auf jenem Blatt liegende Teil als Rotenberg ausgewiesen; dieses steht nicht im direkten Widerspruch zu Blatt 100 Halberstadt (1970), der die Grenze vom Rotenberg (374.50) zum Silkeroder Hügelland (374.51) ganz auf Blatt Halberstadt sieht.
↑Helmut Jäger: Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen. Blatt Duderstadt (Maßstab 1:50000). Hrsg. v. Helmut Jäger, Karte und Erläuterungsheft, Hildesheim 1964, Seite 5
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