Die Ortschaft Eichenbarleben bildet sich durch die Ortsteile Eichenbarleben, Mammendorf und dem Wohnplatz Bahnhof Ochtmersleben.
Geschichte
Der in Sachsen-Anhalt weit verbreitete Ortsnamensbestandteil -leben bedeutet: „Hinterlassenschaft, Erbe“. Er ist grundsätzlich mit Personennamen im ersten Namensbestandteil kombiniert.[2]
Eichenbarleben wurde 1140 erstmals urkundlich erwähnt. Eine Wasserburg 1283. Im Jahre 1313 als Eckenbardeleve im Lehnsregister der reichsfreien Edelherren von Meinersen. Deren Besitzungen im Ort an Adelsfamilien oder Burgmannen zu Hundisburg verlehnt wurden, bis die Edelherren ihren gesamten Besitz in Eichenbarleben 1313 dem Kloster Althaldensleben schenkten.[3]
Am 1. Juli 1950 wurden die Gemeinden Mammendorf und Ochtmersleben nach Eichenbarleben eingemeindet. Ochtmersleben erlangte am 1. Mai 1984 wieder seine Selbständigkeit.
Für den Ortsteil Eichenbarleben wurde eine Ortschaftsverfassung eingeführt. Der Ortschaftsrat von Eichenbarleben besteht aus 7 Mitgliedern.
Wappen
Das Wappen wurde am 8. September 1998 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung: „Gold über Grün durch Wellenschnitt geteilt; oben ein aufrechter grüner Eichenzweig mit einer goldenen Eichel zwischen zwei Blättern, unten ein goldener Pflug.“
Die zwei Eichenblätter symbolisieren die beiden Orte Eichenbarleben und Mammendorf, die in der Mitte befindliche Eichel steht für den Reichtum der Börde. Die Teilung des Wappens soll die 7 Kurven darstellen (ehemalige Poststraße von Königsberg nach Aachen) die heute noch den typischen Dorfcharakter des Ortes unterstreichen. Außerdem steht der Wellenschnitt für das Flüsschen Olbe, das durch Eichenbarleben fließt. Der Pflug symbolisiert das Bauerntum, welches früher und auch noch heute in der Gemeinde stark vertreten ist. Die Farben des Ortes sind Gelb - Grün.
Religion
An der Bundesstraße 1, nur rund 60 Meter voneinander entfernt, befinden sich die beiden Kirchen von Eichenbarleben:
Die kleine St.-Benedikt-Kirche, benannt nach Benedikt von Nursia, wurde 1952/53 erbaut. Seit 2010 gehört die katholische Kirche zur Pfarrei St. Christophorus mit Sitz in Haldensleben. Bemerkenswert an der St. Benedikt-Kirche ist das auf dem Turm befindliche Kreuz. Abweichend von der gewohnten Form hat es nicht wie üblich zwei Kreuzbalken, sondern drei. In jede Himmelsrichtung weist ein Kreuzbalken, und von jeder Blickrichtung aus ist es als Kreuz erkennbar. Im Innenraum ist der acht Heilige darstellende Wandteppich aus den 1950er Jahren beachtenswert.
↑Jürgen Udolph: Ortsnamen um Halberstadt – Zeugen der Geschichte. In: Geschichte und Kultur des Bistums Halberstadt 804–1648, A. Siebrecht Halberstadt 2006, S. 70–72, pdf mgh-bibliothek.de
↑Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 482
↑Rudolf Joppen: Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg. Band 31, Teil 11, St. Benno Verlag, Leipzig 1989, S. 109. (Einwohnerzahl 1970 inkl. Mammendorf und Ochtmersleben)