Edward Pressmann war der älteste Sohn des Spielzeugherstellers Jack Pressman († 1959), der 1947 Pressman Toy gegründet hatte, und Lynn Pressman (* 14. Juni 1912 in Queens als Lynn Rambach; † 22. Juli 2009 in Brooklyn), die 1942 heirateten.[2][3]
Über 80 Filme produzierte Pressman in seiner Karriere, in der man keine Genrefixierung erkennen konnte. Pressman engagierte zahlreiche junge Talente für seine Projekte, wodurch deren Karrieren einen Sprung nach oben machten.
Pressman, der produktive New Yorker Independent-Produzent, fand die Bedingungen in Los Angeles angenehmer, also zog es ihn dorthin. Erst 1995 zog er wieder zurück in seine Heimat, um dort ein typisches New York-Projekt mit Al Pacino, John Cusack und Danny Aiello in Angriff zu nehmen: City Hall von Harold Becker.
Pressmans Spezialität als Produzent war das Finden von Talenten und neuen Wegen in der Filmkunst. Er war besonders bekannt dafür, die Karrieren von jungen und inspirierten Filmemachern zu fördern. So verschaffte er z. B. Oliver Stone die Möglichkeit zu seinem Debüt The Hand, bevor dann die beiden oscar-prämierten Werke Wall Street: Geld schläft nicht und Talk Radio gedreht wurden. Mit Brian De Palma auf dem Regiestuhl erschuf Pressman den Thriller Sisters sowie Das Phantom im Paradies. Badlands war das Debüt des Regisseurs Terrence Malick, dann ließ Pressman Sylvester Stallone den Film Vorhof zum Paradies inszenieren. Bei beiden Filmen fungierte Pressman als Executive Producer.
Auch auf internationaler Ebene war Pressman tätig. Rainer Werner Fassbinder konnte seinen ersten englischsprachigen Film Despair machen, die Taviani-Brüder drehten unter Pressman Good Morning, Babylon (wieder mit Pressman als Executive Producer). Er brachte zudem Wolfgang Petersens Das Boot in einer speziellen Director’s-Cut-Version auf Amerikas Leinwände, der eines der höchsten Einspielergebnisse eines ausländischen Films in der Geschichte des US-amerikanischen Kinos einbrachte.
2000 vollendete Pressman den Film, dessen Rechte er schon sieben Jahre zuvor gekauft hatte. Das Drehbuch zu American Psycho, nach einem Roman von Bret Easton Ellis, ließ er mehrmals umschreiben. Christian Bale wurde mit einem Film zum Star, der sehr kontrovers aufgenommen wurde, in einer Zeit, in der viel und ausgiebig über die Gewalt in den Medien diskutiert wurde.
Im September 2001 rief er mit John Schmidt eine neue Gesellschaft ins Leben, die ContentFilm, eine Produktions- und Vertriebsgesellschaft in New York. Pressman arbeitete eng mit seinem Freund Terrence Malick und dessen Produktionsgesellschaft Sunflower Production zusammen.
Das American Film Magazine bezeichnete Pressman als den besten Produzenten der 1980er Jahre. Die BAMcinematek in New York City ehrte ihn im Februar 2001 mit einer 25-Film-Retrospektive.[4]
Der internationale Einfluss Pressmans rührte von der 1989 veranstalteten Retrospektive der French Cinematheque her. Dabei wurde ihm die begehrte Chevalier des Arts et Lettres-Medaille für seine Arbeit und seiner Unterstützung des französischen Films verliehen. Weitere Ehrungen aus dem Ausland wurden Pressman vom National Film Theatre in London, vom Pacific Film Archive und vom Walker Art Center zuteil.[2]
Im Mai 2012 kaufte er die Filmrechte an dem Comic Feeding Ground.[5]
Pressman war Vorstandsmitglied der Trust of the Publick Theatre/New York Shakespeare Festival und der Directors of New York’s Film Society of Lincoln Center. Er war mit der Schauspielerin Anni McEnroe verheiratet und hatte einen Sohn.