Nebelthau gehörte der Bremer Kaufmannsfamilie „Bachmann/Dubbers“ an, die seit der Firmengründung im Jahr 1775 im Besitz des Bremer Speditions- und HandelsbetriebsJ.H. Bachmann (JHB) war.[1] Nebelthau wurde in Halle an der Saale geboren und wuchs in Bremen auf, wo er 1921 am Alten Gymnasium sein Abitur ablegte. Danach absolvierte er eine kaufmännische Lehre in dem seit 1909 von seinem Onkel August Dubbers (1873–1959) geleiteten Familienunternehmen JHB und unternahm anschließend mehrere Studienreisen in die USA, Spanien, Frankreich und den Nahen Osten.[2]
1931 begann Nebelthau als Prokurist bei J.H. Bachmann, 1937 wurde er Teilhaber des Familienunternehmens und trat neben seinem Onkel in die Firmenleitung ein. Unter ihrer gemeinsamen Leitung „überstand die Firma die Verluste während des Zweiten Weltkriegs und meisterte erfolgreich den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit“.[2] Das „Traditionsunternehmen“ wurde von Dubbers und Nebelthau neben den bisherigen Tätigkeitsschwerpunkten, wie Weinhandel, Kaffee- und Baumwollbeförderung sowie Lagerei, zu einer internationalen Spedition ausgebaut und stieg 1950 in das Luftfrachtgeschäft ein.[1]
Nach dem Tod seines Onkels im Jahr 1959 übernahm Eduard Nebelthau die alleinige Leitung der Handelsspedition J.H. Bachmann, deren Tätigkeitsbereich er ab 1960 mit dem Aufbau von internationalen Repräsentanzen ausweitete.[2] Später trat die Kauffrau Rita Dubbers-Albrecht in die Firma ein und übernahm als Nachfahrin von Johann Christoph Bachmann in sechster Generation die Leitung des Familienunternehmens.[3]
Nebelthau wurde 1954 zum dänischen Honorarkonsul in Bremen ernannt; das dänische Konsulat in Bremen befand (und befindet) sich im Bremer Kontorhaus der Handelsspedition J.H. Bachmann, deren Inhaberfamilie „Dubbers“ traditionell seit 1865 die konsularische Vertretung Dänemarks in der Hansestadt Bremen wahrnimmt.[4] Außerdem war er unter anderem von 1961 bis 1969 Vorsitzender des Vereins Bremer Spediteure sowie von 1964 bis 1965 Präses der Handelskammer Bremen.[2][5]
Eduard Nebelthau war mit Wilhelma Hildegard, genannt Hilda, geborene Feldhusen, verheiratet. Er verstarb 1971 im Alter von 68 Jahren an einem Herzinfarkt, seine Frau hochbetagt im Jahre 2004. Das Ehepaar, das ihr Kind im Alter von 3 Jahren verloren hatte, war sehr kinderlieb. Mit ihrem Nachlass sind eine Reihe bremischer Einrichtungen bedacht und gefördert worden.[2][5]
Ehrungen
Seit 1972 trägt das SeenotrettungsbootEduard Nebelthau der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seinen Namen. Die Kaufmannsfamilie „Bachmann/Dubbers“ war als Inhaberfamilie des Bremer „Traditionsunternehmens mit Bezug zur Seefahrt“, J.H. Bachmann, traditionell der in Bremen ansässigen DGzRS verbunden und förderte diese; so auch Eduard Nebelthau.
Das im Bremer Ortsteil Lesum in Bremen-Burglesum gelegene Nebelthau-Gymnasium (auch Eduard-Nebelthau-Gymnasium), eine 2007 von der Stiftung Friedehorst gegründete evangelische Privatschule, wurde nach ihm benannt. Aus dem Nachlass der Eheleute Eduard und Hilda Nebelthau kam eine Anschubfinanzierung in Höhe von rund 500.000 Euro.[2][5]
↑Anmerkungen: Das dänische Konsulat in Bremen befindet sich heute noch im früheren Kontorhaus des ehemaligen Speditions- und Handelsbetriebs J.H. Bachmann an der Bremer Schlachte; amtierender dänischer Honorarkonsul ist seit 2000 der Bremer Unternehmer Eduard Dubbers-Albrecht als konsularischer Nachfolger seiner Mutter, Rita Dubbers-Albrecht, die ihrerseits das Königreich Dänemark in Nachfolge von Eduard Nebelthau seit 1972 vertreten hatte. Vgl. Pressemitteilung des Senats der Freien Hansestadt Bremen vom 6. Juli 2000; abgerufen am 3. Juni 2011.