1919 war Edda Tennenbaum als Funktionärin der Komintern in Moskau, danach in Berlin und Hamburg, wo sie den Decknamen Klara Klarowska trug. Ab Mitte der 1920er Jahre geriet sie in die Fraktionskämpfe der KPD und verlor ihre Posten.
Während der Stalinschen Säuberungen wurde Edda Tennenbaum in Moskau vom NKWD verhaftet und zu acht Jahren Lagerhaft im Gulag verurteilt. Nach ihrer Freilassung kehrte sie 1948 nach Warschau zurück. Mit Karl Wloch und anderen organisierte sie dort Erziehungsarbeit unter deutschen Kriegsgefangenen. Hermann Kant schilderte dies in seinem Roman Der Aufenthalt. Edda Tennenbaum starb am 24. September 1952 in Warschau.
Familie
Ihr Mann Jan Tennenbaum (* 1881), ebenfalls ein führender Parteifunktionär, starb 1937 in einem sowjetischen Lager, nachdem er unter haltlosen Anschuldigen verhaftet worden war. Der gemeinsame Sohn Kasimir Tennenbaum (* 1909 in Stuttgart) wurde am 4. November 1936 vom NKWD festgenommen und am 8. Januar 1938 im Gulag-Lager Nordost in Karaganda ermordet.
Literatur
Heinz Deutschland und Gerd Kaiser: Ein „tüchtiger, feiner Mensch“ – „unbeirrbar rot“. Edition Bodoni, Berlin 2011.