Eberhardt Renz wuchs in einem evangelischen Milieu auf, sein Großvater und Onkel waren protestantische Missionare, sein Vater Hermann Renz engagierte sich als Pfarrer nach 1933 in der Bekennenden Kirche. Er verbrachte seine Schulzeit in Neenstetten, Langenau und Ulm. Weitere schulische Stationen waren die Evangelischen Seminare in Schöntal und Bad Urach. Er studierte von 1957 bis 1961 Evangelische Theologie in Tübingen, Wien und Zürich. 1957 wurde er Mitglied der StudentenverbindungLuginsland Tübingen.[1] Nach dem Studium war er Vikar in Rottenburg und in Korntal.[2]
Dank eines Stipendiums des Lutherischen Weltbundes konnte er zwei Jahre lang seine Studien im indischen Madras fortsetzen. Nach seiner Rückkehr im Jahre 1964 war er Vikar in Ulm, Göppingen und Stuttgart und wurde 1966 Stipendienreferent des Lutherischen Weltbundes in Stuttgart.
Es folgten drei Jahre (1968 bis 1971) als Lehrbeauftragter am Theologischen College der presbyterianischen Kirche in Kamerun. Nach seiner Rückkehr wurde Renz Prälaturpfarrer für den Dienst für Mission und Ökumene in der Prälatur Reutlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Diesen Posten hatte er inne, bis er 1976 Afrika-Referent der Basler Mission in Basel wurde. Er kehrte 1988 nach Württemberg zurück und wurde Erster Pfarrer an der Johanneskirche in Esslingen am Neckar. 1993 wurde er Referent (Kirchenrat) für Mission und Ökumene im württembergischen Oberkirchenrat.
Am 3. März 1994 wurde er überraschend von der Landessynode zum Landesbischof gewählt. Dieses Amt trat er am 18. April des gleichen Jahres an. 1996 verfasste er das Geleitwort für das 1711 Seiten umfassende neu eingeführte Evangelische Gesangbuch.[3] Höhepunkte während seines Wirkens waren die Einladungen zum ökumenischen TreffenVom Zweifel zu ungetrübter Gemeinschaft[4] 1996–1997, die 70.000 Teilnehmern annahmen, und der KirchentagIhr seid das Salz der Erde 1999 mit 98.000 Dauerteilnehmern in Stuttgart.
Seinen Rücktritt vom Amt des Landesbischofs kündigte er ein Jahr vorher für das Frühjahr 2001 an.