Makavejev studierte Psychologie und drehte zunächst Dokumentarfilme, ab 1965 Spielfilme, die dem Novi Film zuzurechnen waren. Für seinen Film Unschuld ohne Schutz erhielt er auf der Berlinale 1968 einen Silbernen Bären. Nach diesem Erfolg lud ihn Festivalleiter Alfred Bauer zur Berlinale 1970 als Jurymitglied ein. Bei dieser Berlinale sorgte er für Aufregung, als er nach der Premiere des Films o.k. von Michael Verhoeven und dem Rücktritt von Jurypräsident George Stevens vor die Presse trat und von Zensur sprach. Die Jury trat wenig später komplett zurück und es gab bei dieser Berlinale keine Preisträger.
Über seine Art, Filme zu machen, sagte Makavejev, dass „ein Guerilla jede Waffe nutzen darf, die ihm zur Verfügung steht: Pflastersteine, Kugeln, Slogans, Musik. Genauso ist es mit Film. Wir können benutzen, was uns in die Hände fällt: Fiktion, Dokumentationen, Kulturfilme, Werbung. Es kommt nicht auf den Stil an. Man muss sich das Überraschungsmoment zunutze machen.“[2]
Filme (Auswahl)
1965: Der Mensch ist kein Vogel (Čovek nije tica)
1966: Ein Liebesfall (Ljubavni slučaj ili tragedija službenice P.T.T.)
Jugoslawische Ambivalenzen (Interview) in: »1968« in Jugoslawien. Studentenproteste und kulturelle Avantgarde zwischen 1960 und 1975. Gespräche und Dokumente, hrsg. von Boris Kanzleiter und Krunoslav Stojaković, 2008 (ISBN 978-3-8012-4179-7), S. 160–168