Ein Drachentöter befreit zumeist durch seine Tat die Menschen aus der Umgebung vor Überfällen und Verwüstungen durch den feuerspeienden Drachen oder aus einer langanhaltenden Dürre. Manchmal rettet er Jungfrauen aus der Gefangenschaft in der Drachenhöhle oder gewinnt Zugang zu einem Schatz, der vom Drachen verwahrt und bewacht wurde. In einigen germanischen Sagen oder im Nibelungenlied ist der Schatz allerdings verflucht und bringt im weiteren Verlauf der Geschichte Unglück über den tragischen Helden. In den Sagen um die Drachentöter Siegfried oder Sigurd wird der Held durch ein Bad im Blut des toten Drachens unverwundbar – bis auf eine kleine verborgene Stelle, die letztlich schicksalsentscheidend wird (in Anlehnung an die Achillesferse der griechischen Mythologie). St. Georg ist als Vertreter der christlichen Heiligen in der Gattung Legende bekannt.
Die Heilige Margareta von Antiochia ist eine der seltenen Drachentöterinnen. Gelegentlich wird die Heilige Martha von Bethanien als Drachentöterin genannt, jedoch hat sie den Drachen Tarasque stattdessen gezähmt; allerdings nutzt dies dem Drachen nichts, er wird schließlich von Dorfbewohnern ermordet. Auch dem Heiligen Marcellus von Paris wird das Wunder der Drachenzähmung zugeschrieben.
Brauchtum
Besonders bekannt ist das Volksschauspiel in der ostbayrischen Grenzstadt Furth im Wald, wo jährlich im August der Further Drachenstich aufgeführt wird.
Bildergalerie
Der Drachentöter (Kupfertür des Neuwieder Künstlers Klaus Rudolf Werhand von 1974)