Das Kirchengebäude befindet sich in der Nähe des Ortsfriedhofs und hat die Adresse Hauptstraße 15 in 98574 Schmalkalden (einem Abschnitt der Kreisstrasse K2516).
Architektur
Kirchengebäude
1467 wurde das Kirchengebäude zu einer Hallenkirche mit drei Achsen und zwei Kirchenschiffen aus Sandstein erweitert. Das Hauptschiff hat einen dreiseitigen Abschluss im Osten.
An der Südseite des Hauptschiffes war ursprünglich eine weitere kleine Kapelle angebaut. Das spitzbogigePortal im Norden weist eine Überstabung auf. Das Hauptschiff hat seit 1775 eine schlichte Kassettendecke, die ursprünglich reicher dekoriert war. Das Seitenschiff ist zum Mittelschiff durch zwei spitzbogige Arkaden geöffnet. Es ist ebenfalls flach gedeckt, doch deuten die außen sichtbaren Strebepfeiler ein ursprünglich beabsichtigtes Gewölbe an.
Turm
Der quadratische, viergeschossig Kirchturm im Westen ist aus der Hauptachse des Hauptschiffes verschoben. Das oberste Geschoss ist aus Fachwerk und verschiefert. Er ist mit einer geschweiften Haube bedeckt, die mit einer Laterne bekrönt ist.
An der Westseite des Turmes befindet sich im zweiten Geschoss das Relief eines Männerkopfes.
Das Erdgeschoss des Turms hat ein Kreuzrippengewölbe.
Der Blockaltar besteht aus Sandstein und ist aus seiner ursprünglichen Position nach vorn gerückt neu aufgemauert worden.
Emporen
Die schmucklosen, zweigeschossigen und zweiseitigen Emporen im Hauptschiff wurden 1686 eingebaut.
Eine zusätzliche Orgelempore von 1688 steht auf geschnitzten Säulen mit korinthisierenden Kapitellen über dem Altar.
Kronleuchter
Von der Decke hängt ein Kronleuchter herab. Es ist ein Kronleuchter der Form „Flämische Krone“ wie er baugleich in vielen Dorfkirchen hängt.
Kanzel
Die Kanzel steht links vom Altar und weißt eine dezente Farbgebung in hellblau, bordeaux, weiß und gold auf. Das Ständerwerk ist reich aber diskret mit Weinlaub und Wein bemalt.
Taufstein
Unmittelbar vor dem Altar steht der Taufstein aus Sandstein mit blattförmigen Ornamenten. Nach Unterlagen der Kirchengemeinde wurde er von Frau Anna Möcker im Jahre 1708 gespendet.[1]
Krippe
Das bedeutendste Stück der Kirchenausstattung, ein Meisterwerk spätgotischer Steinmetzkunst, ist das an der Nordseite des Hauptschiffes unter der Empore stehende, aus dem 15. Jahrhundert stammende steinerne Gehäuse eines Heiligen Grabes. Der sarkophagähnliche Unterbau ist dekoriert mit ineinander verschlungenem Blendmaßwerk. Darüber ruht auf vier profilierten Pfeilern ein Baldachin mit einem Muldengewölbe.
Lesepult
Das Lesepult stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.[2]
Sakramentsnische
Altar
Kronleuchter
Kanzel
Taufstein
Krippe
Lesepult
Kapelle
1444 wurde die Kapelle als spätgotische Wallfahrtskapelle gebaut, die der Jungfrau Maria und dem heiligen Kreuz geweiht wurde.
An das nördliche Seitenschiff schließt sich östlich die Kapelle auf quadratischem Grundriss an.
Die Kapelle weist wie der Turm ein Kreuzrippengewölbe auf, dort sind die Rippen mit Gesichtern in Rosetten besetzt, der Schlussstein zeigt eine Sonne mit Strahlen. Die drei Symbole der Evangelisten in den Gewölbefeldern und Szenen aus dem Marienleben an den Wänden sind der letzte Rest der Ausmalung der Kapelle.
Die Kapelle wurde 1996 restauriert.
Ein Spitzbogen an der Nordseite des Seitenschiffs öffnet sich zur Kapelle, dort befindet sich eine Piscina.
In einem Fenster des Seitenschiffs sind noch Fensterbilder von 1536 bzw. 1540 zu erkennen
Rechtes Seitenschifffenster
Linkes Seitenschifffenster
Fensterbild von 1536
Fensterbild von 1540
Orgel
Die 1692 von Joh. Wilhelm (aus Ernstroda) gebaute Orgel wurde im Jahre 1772 von Johann-Markus Oestreich (aus Oberbimbach) sowie 1853 von Hilpert (aus Floh), 1969 von Gerhard Böhm (aus Gotha) und letztmalig von Jäger & Brommer (aus Waldkirch) erweitert bzw. restauriert.
Seit der Renovierung 2006 lautet ihre Disposition:[3]
Die Ursprünge der heutigen Dorfkirche liegen in der 1444 als spätgotische Wallfahrtskapelle gebauten Kapelle.
Sie wurde nach der Reformation die Gemeindekirche von Haindorf.[4] Am Ende des 17. Jahrhunderts und 1775 wurde der Innenraum barock umgestaltet. Die Kirche wurde 1881 restauriert.