Teilnahmeberechtigt waren die Vereine, die die Vorsaison nicht schlechter als auf dem 17. Platz abgeschlossen hatten, dazu ausnahmsweise nur ein direkter Aufsteiger aus der zweiten Division – Zweitligameister FC Gueugnon verzichtete, weil er nicht bereit war, den erforderlichen Profistatus anzunehmen, wodurch Valenciennes in der Liga blieb – und der Gewinner der Relegationsrunde. Somit spielten in dieser Saison folgende Mannschaften um den Meistertitel:
Saint-Étienne, das nach drei „titellosen Jahren“ endlich wieder eine Meisterschaft gewinnen wollte und dafür kräftig investiert hatte (Platini, Rep), lieferte sich in der ersten Saisonhälfte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Monaco. Mit der erneuerten Offensivstärke ging aber – insbesondere aufgrund von Piazzas Weggang wiesen die Verts am Ende 50 Gegentore auf (Nantes und Monaco nur je 30) – ein Stabilitätsverlust der Abwehr einher,[2] so dass die Monegassen die Tabelle im Dezember mit drei Punkten Vorsprung anführten; einen Zähler dahinter rangierte der FC Nantes.[3] Vorjahresmeister Strasbourg hingegen war auch in der Rückrunde „der große Abwesende im Titelkampf“, während „die große Überraschung Sochaux“ – die Elf aus der Franche-Comté hatte konsequent auf Spieler aus der eigenen Jugendabteilung gesetzt, die 1975 Finalist der Coupe Gambardella gewesen war – sich im Frühjahr 1980 zu der Führungstroika gesellte.[4] Zeitgleich ging Monaco etwas die Luft aus, und Ende April übernahm Nantes die Führung, die vor dem 36. Spieltag, an dem Nantes und Sochaux aufeinandertrafen, aber nur einen Punkt betrug. In diesem vorentscheidenden Spitzenspiel setzten sich die in der Meisterschaft zuhause seit vier Jahren ungeschlagenen Bretonen – letzte Heimniederlage: am 15. Mai 1976 gegen Paris SG – mit 3:2 durch, gewannen auch ihre beiden letzten Matches und wurden zum fünften Mal in 15 Jahren Meister.[5] Für Sochaux blieb der Vizemeistertitel als beste Platzierung seit 27 Jahren und die Qualifikation für den UEFA-Cup, in dem der FCS im Jahr darauf bis ins Halbfinale vorstieß.
Im Tabellenkeller war Neuling Brest vor allem aufgrund seiner katastrophalen Leistungen in den gegnerischen Stadien – dort gelangen lediglich zwei Unentschieden bei 17 Niederlagen, und Brests „Ein-Mann-Angriff“ Dragutin Vabec schoss dabei ganze fünf Tore – frühzeitig abgeschlagen, und auch Marseille besaß nicht die für den Klassenerhalt erforderliche Qualität. Lyon hingegen konnte sich in den anschließenden Barrages gegen Zweitdivisionär Olympique Avignon behaupten. Zur folgenden Saison stiegen mit dem FC Tours und der AJ Auxerre dafür zwei Vereine auf, die bis dahin noch nie in der Division 1 vertreten waren.
Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002, ISBN 2-84253-762-9
Sophie Guillet/François Laforge: Le guide français et international du football éd. 2009. Vecchi, Paris 2008, ISBN 978-2-7328-9295-5
Jean-Philippe Rethacker: La grande histoire des clubs de foot champions de France. Sélection du Reader’s Digest, Paris/Bruxelles/Montréal/Zurich 2001, ISBN 2-7098-1238-X
↑Guillet/Laforge, S. 179, ergänzt aus Stéphane Boisson/Raoul Vian: Il était une fois le Championnat de France de Football. Tous les joueurs de la première division de 1948/49 à 2003/04. Neofoot, Saint-Thibault o. J.