Ein Diktat (von lateinischdictare ‚diktieren‘, ‚bestimmen‘, Intensiv zu ‚sagen‘, ‚sprechen‘) ist ein festgelegter und in der Regel unveränderlicher Text, der eine Anordnung, einen Befehl oder einen aufgezwungenen Vertrag darstellt.
In der Schule versteht man unter Diktat einen Text, der zur Überprüfung der Orthographiekenntnisse vorgelesen wird, also eine Nachschrift von etwas Gesprochenem. In Frankreich und Deutschland sind in zurückliegenden Jahren öffentliche Diktatwettbewerbe entstanden (Dicos d'Or, „Der große Diktatwettbewerb“), die sich nicht nur an Schüler wenden.[1][2] In Russland gibt es seit 2004 den landesweiten Wettbewerb Totalnyj diktant („Das totale Diktat“).[3]
Im Büro versteht man unter Diktat einen Text, aber ebenso den Prozess zu dessen Erstellung, indem ein Diktierender entweder direkt oder vermittelt durch einen Tonträger einer Sekretärin/einem Sekretär einen Text vorträgt, den diese/dieser dann zu Papier bringt.
Politisches Diktat: Ein solches kommt vor, wenn einer politischen oder militärischen Partei infolge einer Niederlage in einem Konflikt, durch die Siegermächte die Bedingungen diktiert werden, wenn sie nicht mehr über die notwendigen Mittel verfügt, dem wirkungsvoll entgegenzutreten. Dann besteht zur Annahme der Bedingungen ein Zwang. Historische Beispiele eines solchen Diktats sind:
In der Diplomatik bedeutet es die endgültige Fassung eines Urkundentextes, die meist besondere Kanzleimitarbeiter oder Hofangehörige vor der Mundierung formulieren.
Literatur
Natalie Binczek, Cornelia Epping-Jäger (Hg.) Das Diktat: phono-graphische Verfahren der Aufschreibung. Wilhelm Fink, Paderborn 2015, ISBN 978-3-8467-5831-1.