Die Geschichte des Schneiders: Der hinkende junge Mann aus Bagdad und der Friseur
Die Geschichte des Schneiders: Der hinkende junge Mann aus Bagdad und der Friseur ist ein Schwank aus Tausendundeine Nacht. Er steht in Claudia Otts Übersetzung als Die Geschichte des Schneiders: Der hinkende junge Mann aus Bagdad und der Friseur (Nacht 139–151), bei Max Henning und bei Gustav Weil als Geschichte des Schneiders.
Der Schneider erzählt, wie ein Hinkender am Festessen nicht teilnehmen will, weil ein bestimmter Friseur auch da ist. Er erzählt, wie er sich in seiner Heimatstadt Bagdad heftig in die Tochter des Kadis verliebt, wie sie aus ihrem Fenster schaut. Er wird liebeskrank. Nur eine alte Frau durchschaut den Grund und kann ihm schließlich einen Besuch bei ihr vermitteln, wenn ihr Vater beim Gebet ist. Als es so weit ist, lässt er sich noch die Haare schneiden. Aber der Friseur hält ihn mit Angeberei auf, mischt sich ein und schleicht ihm noch nach. Als der Kadi einen Sklaven schlägt, macht der Friseur einen Tumult, sein Herr werde ermordet. Er trägt ihn samt der Truhe, worin er sich versteckt, heraus. Der andere lässt sich fallen, bricht sich das Bein und verlässt seinetwegen die Stadt.
Claudia Ott (Hrsg.): Tausendundeine Nacht. Wie alles begann. Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen und mit einem Anhang versehen von Claudia Ott. Titel der arabischen Originalausgabe: The Thousand And One Nights (Alf Layla wa-Layla). dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-14611-1, S. 354–380, 420 (zuerst C.H. Beck, München 2006).