Seit 1910 wurde die Deutsche Zeitung für Chile in Valparaiso herausgegeben, als Nachfolgerin der Deutschen Nachrichten für Süd-Amerika, die im Juli 1909 wegen der Krankheit ihres Herausgebers eingestellt werden musste.
Erster Schriftleiter war (wahrscheinlich) Hermann Schroff, der vorher in Rumänien deutschsprachige Zeitungen geleitet hatte, die Herausgabe leitete zunächst ein Komitee von Deutschen in Valparaiso.[1]
Seit Juli 1912 war Dr. Paul Oestreich aus Berlin neuer Chefredakteur, er wurde dann auch der Herausgeber. Seit Ende 1914 erschien die Deutsche Zeitung für Chile werktäglich.
Ende 1918 wurde der Redaktionssitz nach Santiago verlegt. Anfang 1920 kaufte Paul Oestreich die andere Tageszeitung Deutsche Presse in Santiago und stellte deren Erscheinen ein.
Die Deutsche Zeitung für Chile enthielt viele Nachrichten über Ereignisse im Ausland, besonders in Deutschland, nur verhältnismäßig wenige über die Deutschen in Chile und fast keine über weitere Ereignisse in Chile.[2]
1934 hatte sie eine Auflage von etwa 4.800 Exemplaren und war damit die verbreitetste deutschsprachige Zeitung in Chile, sie wurde auch in den Nachbarländern gelesen, aber nur selten im entfernten Süden des Landes.[3]
Am 29. Januar 1943 erschien die letzte Ausgabe.
Von 1913 bis 1916 gab es eine spanischsprachige Abendausgabe La Revista de Pacifico. Danach gab Paul Oestreich zusätzlich eine Zeitschrift Tiempo Nuevo heraus, die deutsche Sichtweisen in spanischer Sprache vermitteln sollte.
Ludwig Asch war 1918 Korrespondent der Deutschen Zeitung für Chile in Berlin.[4]
Literatur
Karl J. R. Arndt, May E. Olson: Die deutschsprachige Presse der Amerikas. Band 2. Dokumente, Pullach 1973. S. 270f.
Dorothee Schlüter: Vom Kampfblatt zur Staatspropaganda. V & R unipress, Göttingen, S. 101, und öfter, mit einigen Informationen zur Zeitung, besonders in den 1930er Jahren
Deutsche Zeitung für Chile vom 1. März 1935, 24 Seiten, Jubiläumsausgabe mit vielen Informationen zur Geschichte der Zeitung
↑Dorothee Schlüter: Vom Kampfblatt zur Staatspropaganda, V & R unipress, Göttingen, S. 101, Anmerkung 318, mit dieser Beschreibung und einigen weiteren Angaben zur Geschichte der Zeitung (nach Eggers).
↑Walther Heide: Handbuch der deutschsprachigen Zeitungen im Ausland. De Gruyter, Berlin 1935, S. 70, mit diesen Angaben und Adresse, Umfang 6 Seiten.
↑A Guide to the Press of Central and South America. Watergate House, September 1918, S. 51, mit kurzen Angaben zur Zeitung.
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