Der Sämann ist eine im Jahr 1890 vom belgischen Maler und Bildhauer Constantin Meunier (1831–1905) geschaffene Bronzeplastik, von der mehrere Exemplare existieren. Die Skulptur ist etwa lebensgroß und stellt einen ausschreitenden Landarbeiter beim Ausbringen von Saatgut dar. Die männliche Figur, barfuß und mit bloßem Oberkörper, trägt einen mit der linken Hand gehaltenen Saatbeutel und zeigt mit der rechten Hand die typische Geste des manuellen Aussäens. Das Motiv „arbeitende Menschen“ wird als charakteristisch für das bildhauerische Werk Meuniers angesehen.[1]
Eine der Skulpturen steht im Günthersburgpark im Frankfurter Stadtteil Nordend-Ost auf einem Steinsockel vor einer Baumgruppe, unmittelbar hinter dem südwestlichen Tor zum Park (Lage50.129228.70145). Diese Skulptur ist eine Stiftung des Unternehmers und damaligen Leiters der Cassella-Werke, Leo Gans. Im Jahr 1906, kurz nach dem Tod Meuniers, erfolgte der Ankauf von zwei Meunier-Skulpturen, Der Sämann und Der Hafenarbeiter, (letzterer aufgestellt auf der Balustrade der Friedensbrücke) durch die Stadt Frankfurt. Der Sämann wurde im Jahr 1915 im Günthersburgpark aufgestellt. Beide Skulpturen wurden aus Mitteln des von Leo Gans gestifteten Kulturfonds von insgesamt 150.000 Mark bezahlt.[1] Im Jahr 2009 wurde die Skulptur, die Risse und Rostspuren aufwies, von einem Fachunternehmen für Kunstguss restauriert und durch Versiegelung der Oberfläche vor Witterungseinflüssen geschützt.[2]
Zwischen 1894 und 1898 wurde der Botanische Garten in Brüssel unter Aufsicht von Constantin Meunier mit 52 Bronzeskulpturen ausgestattet, von denen Meunier mit Der Sämann, welcher den Herbst repräsentiert, und Der Schnitter, der für den Sommer steht, zwei eigene Werke beitrug. Heute sind noch 30 Figuren erhalten, darunter auch der Sämann (Lage50.8548014.365028).[7]