Der professionelle Bühnenmagier Anthony „Tony“ Blake ist ein Playboy und Philanthrop, der seine Fähigkeiten dazu einsetzt, Verbrechen aufzuklären und den Hilflosen zu helfen.[5]
Jahre zuvor wurde Blake in einem südamerikanischen Land wegen angeblicher Spionage inhaftiert und konnte dem Gefängnis mit einem Zellengenossen entkommen, der ihm nach seinem Tod ein Vermögen hinterließ. Trotz einer späteren Rehabilitation von den falschen Anschuldigungen, die zu seiner ungerechten Inhaftierung führten, kann Blake diese nicht überwinden. Dieser Umstand motiviert ihn, für andere Gerechtigkeit zu suchen.
Blake beginnt sich für die Entfesselungskunst zu interessieren, die ihnen bei der Flucht half, und startet schließlich eine Karriere als Zauberkünstler, die ihn berühmt macht.
Anfangs wohnt Blake in einer privaten Boeing genannt „The Spirit“[6], die ihm als Operationsbasis dient. An seiner Seite ist sein Pilot Jerry Anderson (im Pilotfilm Jerry Wallace), der ebenfalls die Maschine bewohnt. Blake führt einen luxuriösen Lebensstil: So fährt er eine weiße halb-offene 1973er Chevrolet Corvette mit Targadach und dem exklusiven Nummernschild „SPIRIT“, die ein für die damalige Zeit seltenes Autotelefon besitzt.
Blake wird bei seinen Ermittlungen durch seinen Manager und Kolumnisten Max Pomeroy und dessen brillanten Sohn Dennis unterstützt, der im Rollstuhl sitzt. In der zweiten Hälfte der Staffel bezieht Blake das „Magic Castle“ in Los Angeles, das von Dominick geführt wird; die bisherigen Nebenfiguren sind nur noch in einzelnen Folgen zu sehen.[5]
Hintergrund
Hauptdarsteller Bill Bixby, der selbst ein begeisterter Amateurzauberer war, bestand darauf, alle Illusionen persönlich und ohne Trickfotografie vorzuführen (eine Ausnahme bildete lediglich der Pilotfilm); in vielen Folgen der Fernsehserie war zudem im Vorspann eine Ankündigung zu sehen, dass die Zaubertricks ohne Trickfotografie in Szene gesetzt wurden. Bixby wurde von dem IllusionistenMark Wilson angeleitet, der als technischer Berater der Sendung bzw. „Magic Consultant“ fungierte und auch in einzelnen Folgen in Erscheinung trat.[3][7]
Nach Absetzung der Serie moderierte Bill Bixby Mitte der 1970er Jahre eine Reihe von „Zaubershows“ auf NBC und die Serie The Wonderful World of Magic (dt. Die wundervolle Welt der Magie).[1]
Zwischen dem 2. Oktober 1973 und 15. April 1974 wurde Der Magier auf dem US-amerikanischen Fernsehsender NBC ausgestrahlt; die Fernsehserie wurde jedoch aufgrund geringer Einschaltquoten bereits nach der ersten Staffel abgesetzt und erhielt eine durchschnittliche Nielsen-Zuschauerbewertung von 16,9 und lag damit auf Platz 52 von 81 in der US-amerikanischen Fernsehsaison von 1973–1974.[10] Durch einen Autorenstreik mussten die Drehbücher unter hohem Zeitdruck geschrieben werden, was die Qualität negativ beeinflusste.[1] Die Los Angeles Times bezeichnete die Serie als „die schlechteste Serie in der Geschichte des Fernsehens“.[5][11]
In Deutschland wurden 20 von 21 Folgen der Fernsehserie, zweiwöchentlich und in ungeordneter Reihenfolge, zwischen dem 1. April 1977 und dem 23. Dezember 1977 im ZDF ausgestrahlt; Folge 20 wurde erst am 6. Dezember 1980 gesendet. In den Jahren 1984 und 1986 zeigte PKS und später dessen Nachfolgesender SAT.1 Wiederholungen der Serie. Zwischen 1989 und 1991 wurde Der Magier jährlich auf ProSieben wiederholt und im Folgejahr auf dem „Kabelkanal“, dem Vorläufer von kabel eins. 1995/96 kam es zu einer Wiederholung auf TV München und letztmals im Dezember 2000 auf dem inzwischen eingestellten Bezahlfernsehsender „Sunset“ von Premiere.[11]
Folge
Deutscher Titel
Erstausstrahlung (DE)
Originaltitel (en)
Erstausstrahlung (USA)
1
Max Pomeroy im Fadenkreuz
15. April 1977
The Manhunters
2. Oktober 1973
2
Ein Duett mit Jane
1. April 1977
The Vanishing Lady
9. Oktober 1973
3
Todesurteil für Joanna
29. April 1977
Illusion In Terror
23. Oktober 1973
4
Wo warst du, Ian
10. Juni 1977
Lightning On A Dry Day
30. Oktober 1973
5
Retsina
5. August 1977
Ovation For Murder
6. November 1973
6
Gut verpackt ist halb gestorben
8. Juli 1977
Man On Fire
20. November 1973
7
Rosa Magie
24. Juni 1977
Lady In A Trap
27. November 1973
8
Das Spiel der Ganoven
19. August 1977
The Man Who Lost Himself
11. Dezember 1973
9
Olsons Coup
13. Mai 1977
Nightmare In Steel
18. Dezember 1973
10
Die Prinzessin
27. Mai 1977
Shattered Image
8. Januar 1974
11
Das Risiko heißt Keegan – Teil 1
25. November 1977
The Illusion Of The Curious Counterfeit (1)
14. Januar 1974
12
Das Risiko heißt Keegan – Teil 2
9. Dezember 1977
The Illusion Of The Curious Counterfeit (2)
21. Januar 1974
13
Der Trick mit der alten Dame
14. Oktober 1977
The Illusion Of The Stainless Steel Lady
28. Januar 1974
14
Der Trick mit der Queen
2. September 1977
The Illusion Of The Queen’s Gambit
4. Februar 1974
15
Der Trick mit dem Öl
28. Oktober 1977
The Illusion Of Black Gold
11. Februar 1974
16
Der Szechwan-Drache
22. Juli 1977
The Illusion Of The Lost Dragon
18. Februar 1974
17
Der Trick mit der Spielkarte
11. November 1977
The Illusion Of The Deadly Conglomerate
25. Februar 1974
18
Pfeile aus dem Hinterhalt
30. September 1977
The Illusion Of The Fatal Arrow
4. März 1974
19
Der Trick mit dem Spielzeug
23. Dezember 1977
The Illusion Of The Lethal Playthings
18. März 1974
20
Der Trick mit der Katze
6. Dezember 1980
The Illusion Of The Cat’s Eye
25. März 1974
21
Der Trick mit den Lanzenspitzen
16. September 1977
The Illusion Of The Evil Spikes
15. April 1974
Am 25. August 2017 wurde die Serie durch Visual Entertainment in Nordamerika auf DVD veröffentlicht (Region 1).[9]
Pilotfilm
Der für das Fernsehen produzierte PilotfilmDer Magier, bei dem Marvin J. Chomsky Regie führte, wurde am 17. März 1973 auf NBC erstmals ausgestrahlt; das Drehbuch wurde von den Autoren Laurence Heath und Joseph Stefano beigesteuert.[3][4]
Zwischen dem 73 Minuten langen Fernsehfilm und der späteren Serie gab es Namensänderungen einzelner Rollen. So heißt die Figur Jerry Wallace in der Serie Jerry Anderson und der „Magier“ im Film Anthony „Tony“ Dorian: Der Name musste aufgrund eines Konflikts mit dem Namen eines realen Bühnenmagiers geändert werden.[3][4]
Einfluss und Trivia
Obwohl von Der Magier nur eine Staffel produziert wurde, hatte die Serie Einfluss auf zahlreiche Medienschaffende und es wurde in verschiedenen, der Serie folgenden Formaten Bezug genommen.[1]
Für den Drehbuchautoren und Produzenten Chris Carter, Schöpfer der Mystery-Serie Akte X – Die unheimlichen Fälle des FBI, gehörte Der Magier zu seinen Lieblingsserien und er nimmt Bezug in der Ursprungsgeschichte der Figur des Agenten Fox Mulder: Dieser wartet als Kind vor dem Fernseher auf den Beginn einer „Magier“-Folge, als es zur Entführung seiner Schwester Samantha durch Außerirdische kommt – was diesen veranlasst nach der Wahrheit zu suchen („I want to believe.“).[12]
In der 1974 spielenden Folge Der große Spontini der Zeitreise-Serie Zurück in die Vergangenheit nimmt der von Scott Bakula gespielte Charakter, Dr. Sam Beckett, den Körper des Zauberkünstlers Harry Spontini ein, der in Der Magier auftreten will; aufgrund seiner durch die Zeitreisen hervorgerufenen teilweisen Amnesie kann sich Dr. Beckett zunächst nur an Bixbys Verbindung zur Serie Der unglaubliche Hulk erinnern, die zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht gedreht worden war.
Die Folge Mein Lieblingszauberer von Der unglaubliche Hulk ist eine Hommage an Bixbys Wirken in Der Magier und in Mein Onkel vom Mars. In der Episode der dritten Staffel wird Bixbys Figur Dr. David Banner vorübergehend Lehrling eines Bühnenzauberers, der von Ray Walston gespielt wird, einem Schauspielkollegen aus Mein Onkel vom Mars. Auch Mark Wilson ist erneut als „magischer Berater“ in der Folge zu sehen. Pamela Britton hatte bereits zuvor in Der Magier einen Gastauftritt in der Folge Das Spiel der Ganoven – ebenfalls eine Kollegin Bixbys aus Mein Onkel vom Mars.[10]
Der Schauspieler Andrew Robinson orientierte sich, nach eigener Aussage, bei der Verkörperung der Figur des Elim Garak in Star Trek: Deep Space Nine teilweise an Bixbys Darstellung von Anthony „Tony“ Blake.
Larry Anderson, der Blakes Assistent in der Serie spielte, veröffentlichte nach dem Produktionsende selbst einen Video-Magiekurs namens JawDroppers und war 1982 in der Pilotfolge der Fernsehserie Knight Rider in der Rolle des Michael Long zu sehen, aus dem später der von David Hasselhoff verkörperte Michael Knight wird.[1]
In der zweiten Hälfte der Serienstaffel wurde das Flugzeug als Operationsbasis aufgegeben, da im gleichen Jahr eine Ölpreiskrise herrschte und negative Reaktionen des Publikums und in der Presse befürchtet wurden. Der Umzug in das „Magic Castle“, reales Klubhaus der Academy of Magical Arts in Hollywood, ermöglichte zudem die Aufzeichnung vor Publikum und auch Wilson war gelegentlich auf der Bühne neben Bixby zu sehen.[10]
↑ abc
Michael Reufsteck, Stefan Niggemeier: Das Fernsehlexikon: Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF-Hitparade. 3. Auflage. Goldmann, 2005, ISBN 978-3-442-30124-9 (1512 S.).
↑
Arnold Hano: The Magical World of Greg Wilson. In: Boys’ Life. Boy Scouts of America, Irving, Texas Januar 1978 (englisch, Google Books [abgerufen am 10. Dezember 2015]).
↑ abcLaurence Marcus: The Magician. In: Television Heaven. 1. November 2020, abgerufen am 25. März 2022 (englisch).
↑ abDer Magier. In: Fernsehserien.de. Abgerufen am 25. März 2022.
↑
John Kenneth Muir: X-Files FAQ: All That's Left to Know About Global Conspiracy, Aliens, Lazarus Species, and Monsters of the Week. Applause Theatre & Cinema Books, Milwaukee, WI 2015, ISBN 978-1-4803-6974-0 (englisch, Google Books [abgerufen am 10. Dezember 2015]).
Strategi Solo vs Squad di Free Fire: Cara Menang Mudah!