Der Dekkan-Trapp in der Region Dekkan im westlichen Indien gehört zu den größten durch Vulkanismus geprägten Regionen der Erde. Er besteht aus einer treppenartigen Formation (Trapp) aus Flutbasalt und erstreckt sich heute über eine Fläche von mehr als 500.000 Quadratkilometern. Im Basalt des Dekkan-Trapps wurden die Höhlentempel von Ellora und Ajanta errichtet, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen.
Das noch erhaltene Volumen basaltischer Lavadecken beträgt etwa 500.000 km³. Schätzungen der ursprünglichen Ausdehnung kommen auf mehr als 1,5 Millionen Quadratkilometer.[1] Die Basaltschichten sind noch heute teilweise bis zu 2.000 m mächtig. Aufgrund seiner Ausdehnung und seiner geologisch vergleichsweise raschen Entstehung ist der Dekkan-Trapp ein herausragendes Beispiel einer Magmatischen Großprovinz.
Die vulkanische Aktivität, aus der der Dekkan-Trapp hervorging, fand vor etwa 66 Millionen Jahren statt. Zusammen mit dem Trapp kommen im Dekkan ausgedehnte Dyke-Schwärme vor. Der Trapp besteht fast ausschließlich aus tholeiitischem Basalt und basaltischem Andesit.[2]
Die Dauer der Entstehung des Dekkan-Trapps ist umstritten, Zeiträume zwischen 0,5 und 9 Millionen Jahren werden angegeben. Für den Ausstoß der Basalte soll die Passage der Indischen Platte über einen Mantelplume verantwortlich sein. Diese Theorie ist jedoch ebenfalls umstritten.[2] Als Verursacher kommt der Mantelplume in Frage, der in heutiger Zeit den Réunion-Hotspot speist.[3]
Mutmaßlicher Grund für das Aussterben der Dinosaurier
Zusätzlich wurde diese Auffassung gestützt durch die Entdeckung, dass die in der fraglichen Zeit an der Kreide-Paläogen-Grenze vor etwa 66 Millionen Jahren typische Ablagerung von Iridium nicht nur bei Meteoriteneinschlägen, sondern auch durch Vulkanismus entstehen kann.[5]
Diese Theorie ist weiterhin umstritten. So wird angeführt, dass die abrupte Abnahme der fossilen Arten nach dem Anstieg der Iridium-Konzentration schlecht durch stetige vulkanische Aktivität erklärt werden kann, sondern besser durch ein einmaliges, kurzes Ereignis wie einen Meteoriteneinschlag.[6]
Gegen die Dekkan-Trapps als Quelle des Iridiums sprechen zudem die nicht-irdische Isotopenzusammensetzung des Iridiums, Palladiums und Osmiums innerhalb der Kreide-Paläogen-Grenzschicht sowie die Tatsache, dass sowohl Dicke als auch Konzentration der Grenzschicht und des Iridiums global nahezu identisch verteilt sind.
Lediglich im Bereich der Karibik, also dem Ort des Chicxulub-Einschlags, ist eine deutliche Zunahme der Iridium-Konzentration sowie der Mächtigkeit der Grenzschicht zu beobachten. Dies alles spricht für die Karibik als Ursprungsort des in der Grenzschicht enthaltenen Iridiums und der Grenzschicht an sich, da es immer um den Entstehungsort herum zu einer Anhäufung von Material kommen muss.
Dass die Aktivität in Indien vom Einschlag in Yucatán hätte angestoßen werden können, wird jedoch ebenso in Betracht gezogen. So gesehen hätte der Vulkan die Effekte des Meteoriten verstärkt.[7]
↑B. Steinberger: Plumes in a convecting mantle: Models and observations for individual hotspots.Journal of Geophysical Research, Bd. 105, S. 11127–11152, 2000