David Cole (Musikproduzent)

David Bryon Cole (* 3. Juni 1962 in Johnson City; † 24. Januar 1995 in New York) war ein US-amerikanischer Musikproduzent, Keyboarder und DJ.

Leben

Cole stammt aus Tennessee.[1] Er war 1984 Keyboarder für einen Kirchenchor. Als regelmäßiger Gast in der Disco Better Days war er angetan von Bruce Forests Art Keyboards und Drum Machine über die Platten zu spielen, die er auflegte. Allerdings war er der Ansicht, bessere Keyboardrhythmen spielen zu können. So schlug er dies Forest vor. Die erste Jamsession verlief sehr erfolgreich und so wurde Cole regelmäßig gebucht, um die DJ-Sets aufzupeppen. Er freundete sich dort mit Robert Clivillés an. Die beiden begannen musikalisch zusammenzuarbeiten.[2]

Sie spielten zusammen in der House-Formation 2 Puerto Ricans, a Blackman, and a Dominican zusammen mit David Morales und Chep Nuñez. Ihnen gelang mit Do It Properly ein früher House-Klassiker.[3] Daneben hatten die beiden das Duo The 28th Street Crew und produzierten The Brat Pack, ein Gesangsduo um Patrick Donovan und Ray Ray Frazier, das mehrere Hits in den Billboard Hot 100 hatte.[4] 1988 erschien außerdem seine Solo-Single You Take My Breath Away. Der Song erreichte Platz 26 in den Billboard Dance Club Charts.[5]

Zusammen mit Clivillés verantwortete er die Gründung der Popgruppe Seduction, für die sie eine Reihe von Top-10-Hits geschrieben und produziert haben. Auch trugen beide zur Karriere der ehemaligen Weather-Girls-Sängerin Martha Wash bei, die gleichzeitig eine der Hauptsängerinnen des Dance Acts Black Box war.[6]

1990 veröffentlichten Clivillés und Cole als The Crew eine Single mit Freedom Williams, dem späteren Rapper von C + C Music Factory mit dem Titel Get Dumb! (Free Your Body). Angeblich sampelten sie illegal Teile von The Music Got Me, das von Boyd Jarvis von der Musikgruppe Visual aus den frühen 1980er Jahren geschrieben wurde. Boyd verklagte sie 1990 wegen Urheberrechtsverletzung und verlangte 15 Millionen Dollar an Tantiemen. Die Klage wurde in Teilen abgewiesen und führte zu einer Geldstrafe von 95.872 US-Dollar, die sich aus den Erlösen des Songs von The Crew ableitete.[7]

Der größte Erfolg des Duos war die Gruppe C + C Music Factory, die 1991 zu einer weltweiten Sensation wurde und deren bekanntester Hit Gonna Make You Sweat (Everybody Dance Now) wurde. Der Bandname leitte sich aus ihren beiden Nachnamen ab.[6] Als Clivilles + Cole veröffentlichte das Duo außerdem ein Remix-Album, das Platz 87 der US-amerikanischen und Platz 48 der britischen Charts erreichte.

Daneben arbeiteten Cole und Clivillés als Produzenten für Künstler wie Mariah Carey und Whitney Houston. Sie produzierten außerdem Remixe für Künstler wie Fleetwood Mac, Janet Jackson, Natalie Cole, Luther Vandross und Grace Jones. Für den Soundtrack zu Bodyguard erhielt Cole einen Grammy.[8]

Tod

Cole starb am 24. Januar 1995 nach langer Krankheit. Als offizielle Ursache wurde von Robert Clivillés die Komplikation einer spinalen Meningitis genannt.[8] Von anderen Akteuren der Musikszene wurde spekuliert, dass er an den Folgen von AIDS starb.[9]

David Cole wurde auf dem East Ridgelawn Cemetery in Clifton, New Jersey, beigesetzt.[10] Das von Mariah Carey zusammen mit Boyz II Men inszenierte Lied One Sweet Day wurde von Carey in Erinnerung an Cole geschrieben.[9]

Diskografie

Alben

Mit C+C Music Factory

Mit Clivilles + Cole

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK  US
1992 Greatest Remixes Volume 1 UK45
(1 Wo.)UK
US87
(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Februar 1992

Singles

Solo

  • 1988: You Take My Breath Away

Mit 2 Puerto Ricans, a Blackman, and a Dominican

  • 1987: Do It Properly
  • 1989: Scandalous

Mit The 28th Crew

  • 1989: I Need Rhythm
  • 1994: O

Mit The Crew

Mit C+C Music Factory

Mit Clivilles + Cole

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1991 Pride (In the Name of Love)
Greatest Remixes Volume 1
CH27
(2 Wo.)CH
UK15
(5 Wo.)UK
US54
(… Wo.)Template:Charttabelle/Wartung/vorläufigUS
Erstveröffentlichung: 1991
1992 A Deeper Love
Greatest Remixes Volume 1
DE35
(12 Wo.)DE
UK15
(5 Wo.)UK
US44
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1992

Einzelnachweise

  1. L. A. Times Archives: Obituaries : David Cole; Record Producer Won Grammy. 27. Januar 1995, abgerufen am 3. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  2. Nightclubbing: New York City’s Better Days. In: Red Bull Music Academy. 25. April 2015, archiviert vom Original am 25. April 2015; abgerufen am 3. November 2024.
  3. Michael Paoletta: Tommy Boy's Calderone Packs a Punch on E=VC2. In: Billboard. Nielsen Business Media, Inc., 2. Oktober 1999, S. 38 (google.de [abgerufen am 3. November 2024]).
  4. The Brat Pack. In: rareandobscuremusic. 12. September 2011, abgerufen am 3. November 2024 (englisch).
  5. David Cole: Biography, Music & News. In: Billboard. Abgerufen am 3. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. a b Die deprimierende Geschichte rund um einen der größten Hits der 90er. In: VICE. 13. Oktober 2016, abgerufen am 3. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  7. Jarvis v. A & M Records. In: Music Copyright Infringement Resource. Abgerufen am 3. November 2024.
  8. a b Johnson Publishing Company: Jet. Johnson Publishing Company, 13. Februar 1995 (google.de [abgerufen am 20. Januar 2021]).
  9. a b Aleah Vega: Advocacy In Pop Culture: Music Hits Against the HIV/AIDS Epidemic (Pt.1). In: AIDS Foundation Chicago. 31. Juli 2023, abgerufen am 3. November 2024.
  10. Marc: Buried Here - David B. Cole, A Founder Of C + C Music Factory. 19. Dezember 2015, abgerufen am 3. November 2024 (amerikanisches Englisch).
  11. a b Chartquellen: DE AT CH UK UK2 US
  12. The Billboard Albums von Joel Whitburn, 6th Edition, Record Research 2006, ISBN 0-89820-166-7.