Dave Edmunds wurde Mitte der 1960er Jahre als Frontmann der Gruppe Love Sculpture bekannt. Die Gruppe spielte Blues, aber auch Stücke „klassischer“ Komponisten wie Aram ChatschaturjansSäbeltanz oder Georges Bizets Farandole. Es war Shakin’ Stevens & the Sunsets’ damaliger Manager Paul Barrett, der Edmunds den Rock’n’Roll nahebrachte. 1969 begann er Soloplatten aufzunehmen, auf denen er oft die meisten Instrumente selbst spielte. Er hatte großen Erfolg mit der Neuauflage altbekannter Rock-’n’-Roll-Stücke.
Mit I Hear You Knockin’ landete er 1970 einen Nr.-1-Hit in den britischen Charts. Weitere Hits folgten. Er ahmte mit diesen Stücken den Sound der 1950er und 1960er Jahre im Stil von Phil Spector oder den Everly Brothers nach. 1974 spielte er in dem Film Stardust mit. Gegen Ende der 1970er Jahre spielte er zusammen mit dem Bassisten Nick Lowe von Brinsley Schwarz in der Gruppe Rockpile. Rockpile war hauptsächlich eine Live-Band. Die Musiker nahmen weiterhin Solo-Platten auf. Auch nach dem Ende von Rockpile 1981 setzte Dave Edmunds seine Solokarriere fort. Eine Zeit lang wurden seine Platten von Jeff Lynne produziert, was seinem Sound eine neue Wendung gab. Später trat er wieder mit Nick Lowe auf.
1980 entdeckte Dave Edmunds in London die Stray Cats und produzierte deren erstes Album (Stray Cats, 1981). Er verhalf diesen drei Teenagern aus Massapequa, Long Island, zu ihrem unverkennbaren Sound und gilt als maßgeblich mitverantwortlich für ihren Erfolg. 1981 produzierte er dann das Debütalbum Polecats are Go! der Neo-Rockabilly-Band Polecats (USA).
Dave Edmunds arbeitete auch als Produzent für andere Musiker und Gruppen, unter anderem auch für Shakin’ Stevens (1970 und 1985), Brinsley Schwarz und das Comeback der Everly Brothers.
Seit Mitte der 1990er Jahre ist Dave Edmunds als Musiker nicht mehr stark in Erscheinung getreten, tritt jedoch immer wieder auf Festivals in Großbritannien auf und war Special Guest bei einer Reihe von Konzerten – u. a. Carl Perkins’ 65. Geburtstag Mitte der 1990er Jahre.
Diskografie
Studioalben
1972: Rockpile
1975: Subtle as a Flying Mallet
1977: Get It
1978: Tracks on Wax 4
1978: College Radio Network Presents Dave Edmunds and Rockpile (mit Rockpile)
1979: Repeat When Necessary
1981: Twangin...
1982: D.E. 7th
1983: Information
1984: Riff Raff
1989: Closer to the Flame
1994: Plugged In
1999: Hand Picked Musical Fantasies
2014: … Again
Live-Alben
1987: I Hear You Rockin
1999: King Biscuit
2000: A Pile of Rock Live
2002: C’mon Everybody
2008: Alive & Pickin’ at Saint Davids Hall, Cardiff
2014: Live at Rockpalast Loreley 1983
Kompilationen
1974: The Classic Tracks 1968/1972
1977: Dave Edmunds, Rocker: Early Works 1968/1972
1980: The Dave Edmunds & Love Sculpture Single’s A’s & B’s
Erstveröffentlichung: Mai 1990 Autoren: Fontaine Brown, Ron Nagle, Scott Mathews
Literatur
Irwin Stambler: The Encyclopedia of Pop, Rock and Soul. 3. überarbeitete Auflage. St. Martin’s Press, New York City 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 210–212.