Danah Boyd wurde in Altoona, Pennsylvania als Danah Michele Mattas geboren.[1] An der Universität änderte sie ihren Nachnamen in Boyd, dem Familiennamen ihres Großvaters.[1]
Boyd wünscht, dass ihr Name kleingeschrieben werde.[1]
Im Mai 2018 hielt sie den Eröffnungsvortrag der re:publica.
Danah Boyd beschäftigt sich mit dem Onlineverhalten von Jugendlichen, der Öffentlichkeit und Privatsphäre in Zeiten des Internets sowie den gesellschaftlichen und methodologischen Implikationen von Big Data. In ihrem bekannten Aufsatz „Why Youth (Heart) Social Network Sites: The Role of Networked Publics in Teenage Social Life“[2] argumentiert Boyd, dass Jugendliche sich in sogenannten Netzwerköffentlichkeiten bewegen. Diese unterschieden sich in vier Dimensionen von traditionellen Öffentlichkeiten:
Äußerungen und Inhalte sind dauerhaft verfügbar,
sie sind durchsuchbar,
können so einfach und schnell kopiert werden, dass sich nicht zwischen Original und Kopie unterscheiden lässt und
Teilnehmer dieser Öffentlichkeiten interagieren mit einer unsichtbaren Zuhörerschaft.
Boyd setzt sich für eine kritische Betrachtung von Big Data ein.[3][4] So folgerte sie 2010:[4]
Größere Datenmengen bedeuten nicht zwangsläufig auch eine bessere Datenqualität.
Nicht alle Daten sind gleichermaßen wertvoll und nützlich.
„Was“ passiert und „warum“ etwas passiert, sind zwei unterschiedliche Fragen, die nicht über einen Kamm geschert werden dürfen.
Bei Interpretationen von Ergebnissen muss Vorsicht geboten sein.
Nur weil Daten verfügbar sind, ist ihre Nutzung und Auswertung nicht zwangsläufig ethisch korrekt.
Auszeichnungen
Die Zeitschrift Time zählte Boyd 2013 zu den 40 einflussreichsten Denkern im Bereich Technologie.[5]Foreign Policy reihte Boyd unter die „Top 100 Global Thinkers“ im Jahre 2012 ein. Als Begründung gab das Magazin an, Boyd habe gezeigt, dass „Big Data nicht notwendigerweise bessere Daten bedeuteten“.[6] 2010 nannte die Zeitschrift Fortune Danah Boyd die einflussreichste Akademikerin im Bereich Technologie und Gesellschaft.[7] Das Magazin Fast Company zählte Boyd 2009 zu den neun weiblichen Vordenkern, die unser Verständnis von Technologie verändern.[8]
Schriften
It's complicated: the social lives of networked teens. New Haven: Yale 2014
↑Danah Boyd: Why Youth (Heart) Social Network Sites: The Role of Networked Publics in Teen age Social Life. In: David Buckingham (Hrsg.): MacArthur Foundation Series on Digital Learning: Identity Volume. Cambridge: MIT Press. 2007.
↑Danah Boyd, Kate Crawford: Critical Questions for Big Data: Provocations for a Cultural, Technological, and Scholarly Phenomenon. In: Information, Communication, & Society 15:5, 2012. p. 662–679.