Förderung des Schweißens und verwandter Verfahren in Forschung, Entwicklung, Aus- und Fortbildung, Prüfung, Zertifizierung, Qualitätssicherung, Beratung und Begutachtung, Technologietransfer, Normung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, Umwelt- und Ressourcenschutz.
Der DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. ist ein technisch-wissenschaftlicher Fachverband, der in allen Bereichen der Fügetechnik aktiv ist. Dazu zählen neben dem Schweißen auch andere Fügeverfahren, Klebetechnologien, Beschichtungsverfahren und Trennverfahren, jeweils bezogen auf metallische oder nichtmetallische Werkstoffe und Werkstoffverbunde.
Der DVS unterhält Kontakte zu Forschungsinstituten, Wirtschaft und Politik. Er hat rund 19.000 Mitglieder[1][2] gut 14.000 Personen sowie knapp 3000 Firmen und Institutionen.[3]
Der DVS fördert das Schweißen und alle damit verwandten Verfahren. Er initiiert und unterstützt Forschungen und Entwicklungen zu Werkstoffen, Technologien und fügetechnischen Anwendungen durch die Forschungsvereinigung Schweißen und verwandte Verfahren e. V. des DVS, in der Unternehmen, Körperschaften und Forschungsinstitute mitwirken. Das zentrale Tätigkeitsfeld der Forschungsvereinigung des DVS ist die industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) auf den Gebieten des Fügens, Trennens und Beschichtens. Für die finanzielle Förderung dieser Gemeinschaftsforschung arbeitet die Forschungsvereinigung des DVS mit der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. (AiF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zusammen.
An bundesweit etwa 300 Bildungseinrichtungen fördert der DVS die Aus- und Weiterbildung von fügetechnischen Fachkräften. Er ist an der Erarbeitung von Bildungs- und Prüfungsinhalten beteiligt und regelt auch die Prüfung und Zertifizierung von Fachkräften und die Qualitätssicherung von Unternehmen. Mit seinen Einrichtungen, die als staatlich anerkannte Stellen gelten, überwacht der DVS außerdem im Auftrag von Bauaufsichtsbehörden, Prüfungsinstituten und Herstellern die schweißtechnische Ausführung von Konstruktionen und Bauwerken.
Die Geschichte des DVS
1947 wurde der Deutsche Verband für Schweißtechnik mit Sitz in Düsseldorf ins Vereinsregister eingetragen, was die Geburtsstunde des heutigen Verbandes darstellt. Seine Wurzeln lassen sich zurückführen auf den im Jahr 1897 gegründeten Calciumcarbid und Acetylengasverein, Frankfurt/Main und den Deutschen Verein für Acteylen und Carbid, Berlin. In den Folgejahren fanden weitere namentliche und organisatorische Veränderungen und Zusammenschlüsse statt:[4]
1898: Deutscher Acetylenverein (DAV)
1907: Fachgruppe autogene Metallverarbeitung
1909: Verband für autogene Metallbearbeitung, Berlin (VAM)
1925: Fachausschuss für Schweißtechnik beim VDI, Berlin
1929: Werbeausschuss für Elektroschweißung, Berlin
1930: Deutsche Gesellschaft für Elektroschweißung, Berlin
1932: Vereinigung der Geschäftsführung von DAV und VAM
1942: Deutscher Verband für Schweisstechnik und Acetylen, Berlin (DVSA)
1945: Arbeitsgemeinschaft Schweißtechnik Berlin E. V. (AS)
1946: Kammer der Technik, Berlin (KDT)
1947: Deutscher Verband für Schweißtechnik E. V. Düsseldorf (DVS)
1948: Fachausschuss Schweißtechnik, Berlin (FA Schweißtechnik)
1974: Wissenschaftliche Sektion Schweißtechnik, Berlin (WSS)
1998: Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren E. V.
Hinter dem Ausdruck „verwandte Verfahren“ verbergen sich über 250 unterschiedlichste Füge-, Trenn- und Beschichtungstechnologien.[4]
Innerer Aufbau
Organe des Verbandes sind die Jahresversammlung, das Präsidium, der Vorstandsrat und die Hauptgeschäftsführung. Fachlich gliedert sich der DVS in die Ausschüsse für Bildung, Finanzen, Landesverbände und den Ausschuss für Technik.[5] Im Ausschuss für Technik arbeiten nach Verbands-Angaben mehr als 2.000 Fachleute in mehr als 200 fachlich ausgerichteten Arbeitsgremien.[6]
Der Verband besteht aus fünf Landesverbänden und 67 Bezirksverbänden. Hinzu kommen über 300 DVS-Bildungseinrichtungen sowie zahlreiche Beratungsstellen. Der DVS bildet nach eigenen Angaben jährlich circa 100.000 Personen aus.[6]
Die Tochtergesellschaft DVS-Media GmbH ist ein auf Fachliteratur und fachliche Wissensvermittlung spezialisierter Verlag[18] und gibt Zeitschriften, Bücher, Lehrmedien, technische Regeln und elektronischen Medien in deutscher und englischer Sprache heraus.[19]
Regelmäßig publizierte Fachzeitschriften:[20]
Die B2B-Plattform Home of Welding bietet digital aufbereitete Informationen zu Schweißverfahren. Darüber hinaus haben die mit der Schweißtechnik in Verbindung stehende Unternehmen die Möglichkeit, ausgewählte Themen durch individualisierte Newsletter, Anzeigen und Einträge im Produkt- und Firmenverzeichnis hervorzuheben.[27]
Schweißen & Schneiden
Der DVS ist Veranstalter der in der Regel alle vier Jahre stattfindenden Messe Schweißen & Schneiden. Ausstellungsgelände ist seit 1952 die Messe Essen, wo sie die älteste, regelmäßig abgehaltene Messe ist. Aufgrund des Essener Messe-Umbaus fand sie im Jahr 2017 ausnahmsweise auf dem Messegelände in Düsseldorf statt.[28] 1.030 Aussteller aus mehr als 40 Ländern waren vertreten.[29][30] Die darauffolgende, ursprünglich für September 2021 geplante Schweissen & Schneiden musste aufgrund der COVID-19-Pandemie auf 2023 verschoben werden.[31][32]
Jugend schweißt
Der DVS ist Veranstalter des alle zwei Jahre stattfindenden bundesweiten Branchenwettbewerbs Jugend schweißt. Die Teilnahme ist auf die Altersklasse von 16 bis 23 Jahre beschränkt. Es gibt Einzel- und Teamwettbewerbe, die sich in vier manuellen Schweißverfahren gliedern: Gasschweißen, Wolfram-Inertgas-Schweißen, Lichtbogenhandschweißen und Metall-Aktivgasschweißen.[33] Die Goldmedaillengewinner des DVS-Bundeswettbewerbs messen sich anschließend mit den weltweit besten jungen Schweißerinnen und Schweißer in der ebenfalls vom DVS ausgetragenen International Welding Competition.[34]
Ein weiterer internationaler Schweißwettbewerb ist der in China stattfindende ARC-Cup (Arc Cup International Welding Competition). 2014 holte das DVS-Team in diesem Rahmen in Peking in der Mannschaftswertung den Gold-Pokal für Deutschland.[35]
Zusammenarbeit mit dem IIW und EWF
Die nationale und internationale Zusammenarbeit bei der Ausbildung, Zertifizierung, Normung und technisch-wissenschaftliche Weiterentwicklung wird in Deutschland durch den DVS, in Europa durch die EWF[36] und weltweit durch das IIW koordiniert.[37] Die drei Verbände pflegen eine enge und erfolgreiche Zusammenarbeit.[38]
Schweißen verbindet
Schweißen verbindet ist ein Geflügeltes Wort, das innerhalb der deutschsprachigen Schweißbranche zum allgemein bekannten Sprachgebrauch gehört und auch vom DVS zu unterschiedlichen Anlässen verwendet wird. Die Redewendung steht sinnbildlich für die mit der Schweißtechnik einhergehende Eigenschaft, dass Schweißen nicht nur im ursprünglichen Sinne Metalle verbindet, sondern auch Menschen.[39][40]
↑Internationaler Schweißwettbewerb in China: ARC-CUP, Infos über den im Jahre 2014 ausgetragenen Wettbewerb in Peking online auf gsi-slv (Aufgerufen am 6. August 2022.)
↑Homepage des EWFonline auf ewf (Aufgerufen am 6. August 2022.)
↑DVS Video 1: Schweißen verbindet – Vom Schweißbrenner zum Laserstrahlonline (Memento vom 2. August 2021 im Internet Archive) auf DVS-Media. (Aufgerufen am 7. August 2022.)
↑Schweißen verbindet: Erster DVS-Karrieretag auf der SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in Essenonline auf DVS GSI SLV. (Aufgerufen am 8. August 2022.)
↑Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement e. V.online auf verbaende (Aufgerufen am 7. August 2022.)
↑Homepage der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement e. V.online auf dgvm (Aufgerufen am 7. August 2022.)
↑Technik für eine lebenswerte Zukunft. 100 Jahre DVS. Berlin 1897–1997. Hrsg. Deutscher Verlag für Schweißtechnik DVS-Verlag GmbH, Düsseldorf 1997 online-Hinweis in der Nordrhein-Westfälischen Bibliographie (Aufgerufen am 6. August 2022.)
↑Schweißtechnik verbindet, Vorabdruck des Artikels in den Fachzeitschriften Der Praktiker und Schweissen und Schneiden, Heft 2/1997, S. J12.
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