Hügelgräber und Urnenfelder zeugen davon, dass in der Nähe des Dümmer Sees in den Jahrtausenden nach der Eiszeit immer wieder Menschen lebten, um 600 z. B. slawische Siedler, die Obotriten. Auch der Ortsname entstammt der westslawischen Sprache Polabisch, in der das Wort „düm“ für Familie und Haus steht.
Dümmer wurde erstmals im Ratzeburger Zehntregister 1230 erwähnt. Bei Walsmühlen vermutet man, dass eine an der Sude erbaute Mühle Namensgeber war. Der Name der Siedlung Dümmerhütte erklärt sich durch die ab 1645 in Dümmer ansässigen Glashütten. Der Ort Parum wurde 1194 erstmals erwähnt. Die erste Schule in Dümmer wurde 1710 eröffnet. Am 6. März 1719 fand in der Gemarkung während des Großen Nordischen Krieges ein Gefecht zwischen Mecklenburgischen und Hannoveranischen Truppen statt, wobei die Mecklenburger von dem späteren preußischen GeneralfeldmarschallKurt Christoph von Schwerin geführt wurden.
Am 1. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Dümmerhütte und Dümmerstück Hof eingegliedert.
1968 entstand ein Naherholungsgebiet am Dümmersee.
Politik
Gemeindevertretung
Die 2019 gewählte Gemeindevertretung setzt sich wie folgt zusammen:[5]
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE DÜMMER • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[6]
Die Dorfkirche Parum ist eine gotische Backsteinkirche mit Feldsteinsockel, deren Mittelschiff um 1450 entstand. Erweiterungen erfuhr das Bauwerk im Ortsteil Parum um 1770 mit dem Holzturm und um 1870 mit einem neuen Chor und dem Querschiff im Stil der Neugotik. Ebenfalls neogotisch ist die Inneneinrichtung.[7] Die Orgel wurde 1871 erbaut, sie stammt von Johann Heinrich Runge. Eine Restaurierung erfolgte 2005.[8]
Der Schlossberg im Schleusenholz östlich von Dümmer ist eine mittelalterliche Burganlage. Nach Überlieferungen aus dem 14. Jahrhundert wurde sie durch Vasallen des Stifts Ratzeburg errichtet. Wegen der Nähe zur Grafschaft Schwerin kam ihr eine besondere Bedeutung zu. Der heute von einem Wald bewachsene Berg mit dem ihm umgebenden Graben ist als Bodendenkmal ausgewiesen, erkennbar durch ein Schild.
↑Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
↑Zerniner Beschäftigungsinitiative (ZEBI) e. V. und START e. V. (Hrsg.): Dorf- und Stadtkirchen im Kirchenkreis Parchim. Edition Temmen, Bremen/Rostock 2001, ISBN 3-86108-795-2, S. 130