Der Sohn des italienischstämmigen Musikprofessors Edward Prospero Richard Delevanti (1859–1911) und seiner Ehefrau Mary Elizabeth begann in den 1910er Jahren im heimatlichen London Theater zu spielen. 1913 heiratete Cyril Delevanti und wurde in den Jahren 1913 bis 1915 Vater dreier Kinder. Mit seiner Gattin Eva Kitty Peel, beider Tochter und den zwei jüngeren Söhnen wanderte Delevanti 1921 in die USA aus, wo er seine Bühnentätigkeit fortsetzte. Zehn Jahre darauf trat Delevanti erstmals vor eine Filmkamera.
Vor allem seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war der hagere Schauspieler, mittlerweile schon über 50 Jahre alt, eine viel beschäftigte Leinwandcharge. Er spielte Butler und Diener aller Arten, aber auch zumeist namenlose Buchmacher, Leichenbeschauer, Bühnenmanager, Taxifahrer, Bettler, Hotelpagen, Geschäftsleute, Schuster, Professoren, Sekretäre, einen Diplomaten in Billy WildersIch küsse Ihre Hand, Madame sowie einen Postboten in Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris und einen alternden Clown in Rampenlicht, beides Inszenierungen Charlie Chaplins.
In seinen letzten Lebensjahrzehnten weißhaarig und faltig geworden, trat Cyril Delevanti, seit Februar 1943 amerikanischer Staatsbürger[1], auch gastweise in einer Fülle von Fernsehserien auf und spielte, mittlerweile weit über 70 Jahre alt, in der Literaturverfilmung Die Nacht des Leguan und den beiden Walt-Disney-Kinokassenerfolgen Mary Poppins und Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett markante, knittergesichtige Charaktere in Nebenrollen. Sein Auftritt als 98-jähriger Dichter in Die Nacht des Leguan von John Huston brachte ihm eine Nominierung für den Golden Globe Award als Bester Nebendarsteller ein. Cyril Delevanti starb nur wenige Monate nach seiner gleichfalls 1975 verstorbenen Gattin, mit der er 62 Jahre lang verheiratet gewesen war.