Die Insel Crespo wurde am 15. Oktober 1801 von Francisco Sanchez Crespo, erster Steuermann der Manila-GaleoneEl Rey Cárlos, auf der Überfahrt von den Philippinen nach Acapulco auf 32° 46’ nördlicher Breite und 45° 55’ östlicher Länge abhängig vom Embocadero de San Bernardino[A 1] beziehungsweise 176° 27’ östliche Länge von Cádiz[A 2] gesichtet.[A 3] Crespo vermutete, dass es sich um die auf den Karten der Galeonenroute einen halben Grad nördlicher und 6 Grad westlicher verzeichnete Insel Rica de Plata[A 4] handelte.[1] Diese ebenfalls nicht existierende Insel wurde erst 1875 von der Pazifikkarte der Britischen Admiralität getilgt.[2]
Die Längenbestimmung zu dieser Zeit war auf 2–3° genau.[3] Da die Sichtung der vermeintlichen Insel nach dem Untergang der Sonne sowie aus einer Entfernung von 8 bis 10 Leguas, also 44,5 bis knapp 56 km,[A 5] erfolgte, wird angenommen, dass dieser Anblick nicht real war, sondern höchstwahrscheinlich durch Wolkenbildungen vorgetäuscht wurde.[4][5] Die in neuerer Literatur auftauchende Bezeichnung als „hohe“ Insel[6] ist in älteren Berichten wie Espinosas allerdings nicht nachgewiesen.
↑Espinosa y Tello, José: Memorias sobre las observaciones astronómicas, hechas por los navegantes españoles en distintos lugares del globo. Band2, Nr.3. Madrid 1809, S.10, 11.
↑Stommel, Henry M.: Lost islands. The story of islands that have vanished from nautical charts. 2. Auflage. Vancouver 1984, ISBN 0-7748-0210-3, S.105 (englisch).
↑Chassigneux, Edmond: Rica de Oro et Rica de Plata. In: T’oung pao ou Archives concernant l’histoire, les langues, la géographie, l’ethnographie et les arts de l’Asie Orientale. Band2, Nr.30. Leide 1933, S.37–84, 57 (französisch).
↑Stommel, Henry M.: Lost islands. The story of islands that have vanished from nautical charts. 2. Auflage. Vancouver 1984, ISBN 0-7748-0210-3, S.73 (englisch).
↑Sharp, Andrew: The discovery of the Pacific Islands. Oxford 1960, S.89 (englisch).
↑Stommel, Henry M.: Lost islands. The story of islands that have vanished from nautical charts. 2. Auflage. Vancouver 1984, ISBN 0-7748-0210-3, S.4 (englisch).
↑Verne, Jules: 20 000 Meilen unter den Meeren. 3. Auflage. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, Wien & Zürich 1977, XV-XVII, S.140–164.
↑169° 40’ östliche Länge von Greenwich, lt. Burney liegt der Embocadero de San Bernardino auf 123° 45’ östlich Greenwich-Länge. in: Burney, James: To the year 1764. In: A chronological history of the discoveries in the South Sea or Pacific Ocean. Band5. London 1817, S.159 (englisch, unter Anmerkungen).
↑32° 46’ nördliche Breite, 176° 27’ östliche Länge von Cádiz (170° 09’ E Greenwich)
↑1 span. Legua maritima = 5565,33 m in: Klimpert, Richard: Lexikon der Münzen, Maße, Gewichte, Zählarten und Zeitgrößen aller Länder der Erde. 2. Auflage. Berlin 1896, S.199.