In Einverständnis mit seiner Universität war er halbjährig an dem 1984 von ihm neu gegründeten Forschungsinstitut Centro de Estudios Cientificos de Santiago (CECS) in Santiago. Als es deswegen Probleme in Austin gab, wechselte er wieder ans IAS und ging schließlich ganz nach Chile. In seinem Institut, mit dem er 2000 nach Valdivia in Südchile ging, arbeiten heute (2008) 80 Angestellte (gruppiert um 15 Spitzenforscher) auf den Gebieten Klimaforschung und Gletscherkunde, theoretische Physik und Biochemie. Während der Regierung von Eduardo Frei leitete er 1994 bis 2000 das Wissenschafts-Beratungsgremium des Präsidenten, wobei er auch erheblichen Einfluss auf die Wissenschaftsorganisation im Land nahm (er schuf z. B. hochdotierte Forschungsstipendien und Fördermittelstellen, die von einem Gutachtergremium ausländischer Wissenschaftler vergeben werden) und die Millennium-Science-Initiative der Weltbank mit ins Leben rief, die Wissenschaftszentren in Entwicklungsländern unterstützt. Bunster war auch im Diskussionsforum für Menschenrechte aktiv, das Brücken zu den Militärs schlagen sollte, um die Demokratie zu sichern (Bunster profitierte dann auch in seiner Gletscherforschung von logistischer Unterstützung des chilenischen Militärs).
Neben seinen ersten Arbeiten zum Selbstwechselwirkungsproblem der klassischen Elektrodynamik[1] befasste sich Teitelboim mit der Quantisierung von Systemen mit Nebenbedingungen (wie Eichtheorien und Gravitation), Allgemeiner Relativitätstheorie (z. B. Hamiltonsche Struktur), Supergravitation und der Theorie Schwarzer Löcher.[2]
Bunster gilt als einflussreichster Wissenschaftler Chiles im Bereich der exakten Naturwissenschaften.[3]
2007 wurde er zum Ehrenmitglied des Solvay Instituts in Brüssel ernannt.
2013 erhielt er den Wissenschaftspreis TWAS Lenovo der World Sciences Academy für die Förderung der Wissenschaft in Entwicklungsländern[5].
Namenswechsel
Bunster wuchs unter dem Namen Claudio Teitelboim als Sohn des kommunistischen Politikers und Schriftstellers Volodia Teitelboim (1916–2008) und dessen Frau Raquel Weitzman auf. Erst 2005 erfuhr er, dass Teitelboim nur sein Adoptivvater und die Vaterschaft des Juristen Álvaro Bunster (1920–2004) auf Empfehlung der Kommunistischen Partei geheim gehalten worden war. Bunster nahm daraufhin den Namen seines leiblichen Vaters an.[6]
Schriften
mit Marc Henneaux: Quantization of gauge systems. Princeton University Press 1992.
mit Jorge Zanelli (Hrsg.): Black Holes and the structure of the universe. World Scientific 1998 (Konferenz Chile 1997).
Literatur
Marc Henneaux, Jorge Zanelli (Hrsg.): Quantum mechanics of fundamental systems – the quest of beauty and simplicity. Claudio Bunster Festschrift. Springer 2009, mit Publikationsliste.