Der Ursprung des Ortes liegt in der Farm Jan Disselsvlei. Die Siedlung wurde 1814 vom Gouverneur der KapkolonieJohn Cradock zu Ehren seines Vaters in Clanwilliam umbenannt. Im Jahr 1901 erlangte der Ort das Stadtrecht.[2]
Clanwilliam bildet das Zentrum des Anbaugebietes des Rotbusch-Tees. Daneben ist Clanwilliam für seine außerordentliche Blumenpracht im Frühjahr bekannt.
Bulshoek-Stausee, nördlich der Stadt, flussabwärts gelegen, eine der ältesten, großen wasserwirtschaftlichen Anlagen in Südafrika
Staudamm
Die Wasserversorgung der flussabwärts gelegenen Gebiete, die vom alten Bulshoek-Damm (24 Kilometer unterhalb von Clanwilliam) versorgt wurden, war Anfang des 20. Jahrhunderts unzulänglich. Daraufhin wurde zwischen 1932 und 1935 drei Kilometer außerhalb von Clanwilliam ein neuer Staudamm im Olifants River errichtet. Er war in der ersten Ausbaustufe 38 Meter hoch (über dem normalen Flusswasserspiegel) mit einer Kapazität von rund 74.000.000 m³ Inhalt und einer Fläche von 786 Hektar. Das Einzugsgebiet von 2.090 km² schließt die regenreiche Gebirgsregion südlich von Ceres ein und erbringt einen jährlichen Mittelabfluss von ungefähr 456.000.000 m³, der Stausee floss jeden Winter über. Um die Sicherheit der Wasserversorgung zu erhöhen, wurde die Dammkrone zwischen 1964 und 1968 um sechs Meter erhöht. Die neue Kapazität beträgt ungefähr 121.000.000 m³.[4][5]
Neben der Wasserversorgung dient der Stausee vielfältigen Freizeitaktivitäten wie dem Clanwilliam Triathlon im September/Oktober jedes Jahres.
Archäologische Funde
Archäologisch interessant sind die zahlreichen Felsmalereien der Vorfahren der San, die in den gesamten Zederbergen des nördlichen Westkaps gefunden wurden.
In einem als Hollow Rock Shelter bezeichneten Abri wurden zahlreiche Steinwerkzeuge der „Still Bay Industry“ aus der Epoche der Mittleren Altsteinzeit entdeckt, die auf ein Alter von 80.000 bis 72.000 Jahren datiert wurden.[6]
Clanwilliam ist außerdem der Sitz des Clanwilliam-Living-Landscape-Projektes, das die Ortsansässigen sensibilisiert und sie für den Schutz dieser einzigartigen kulturellen Hinterlassenschaft bildet.[7]
Verkehr
Clanwilliam ist über die Nationalstraße N7 zu erreichen, die hier eine Zu- und Ausfahrt hat. In West-Ost-Richtung quert die R364, innerstädtisch die Graafwater Way, das Stadtgebiet. Am westlichen Rand von Clanwilliam liegt der Inlandflugplatz Clanwilliam Airport.[8]
↑Volkszählung 2011: Clanwilliam. abgerufen am 18. November 2013.
↑Peter Edmund Raper: Dictionary of Southern African Place Names. 2. Auflage, Lowry Publishers, Johannesburg 1987, S. 78.
↑Paul Selden, John Nudds: Fenster zur Evolution – Berühmte Fossilfundstellen der Welt. Übersetzt von Jens Seeling. Elsevier Spektrum Akademischer Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8274-1771-8, S. 29–36.
↑Anders Högberg und Lars Larsson: Lithic technology and behavioural modernity: New results from the Still Bay site, Hollow Rock Shelter, Western Cape Province, South Africa. In: Journal of Human Evolution, Band 61, Nr. 2, 2011, S. 133–155, doi:10.1016/j.jhevol.2011.02.006; Anders Högberg, Lars Larsson: Cutting edge training developed the human brain 80,000 years ago. Lund University, Rezension vom 21. Juni 2011, auf www.eurekalert.org.
↑John Parkington: Clanwilliam Living Landscape Project. In: Nordisk Museologi, Vol. 1999, Nr. 1, S. 147–154, Online-Zeitschrift: ISSN2002-0503. (englisch, Download-Link)