Kramer besuchte die Grundschule Meigen in Solingen von 1997 bis 2001. Im Jahre 2010 legte er sein Abitur an der Solinger August-Dicke-Schule ab.[1] Anschließend absolvierte er seinen Zivildienst beim Solinger Sportbund.[2]
Kramer ist der erste Solinger, der bei einer Weltmeisterschaft für die deutsche Fußballnationalmannschaft spielte.[3]
Vereinskarriere
Kramer begann mit fünf Jahren beim BV Gräfrath mit dem Fußballspielen.[4] Danach schloss er sich der Jugend von Bayer 04 Leverkusen an. 2006 wechselte er in die Jugendabteilung von Fortuna Düsseldorf und kehrte 2008 nach Leverkusen zurück.[5] Am 7. Mai 2010, dem 32. Spieltag der Regionalliga-Saison 2009/10, gab Kramer sein Debüt für die zweite Mannschaft. Im Spiel gegen die Sportfreunde Lotte wurde er in der 89. Minute für Björn Kluft eingewechselt. In der folgenden Saison 2010/11 machte er 26 Spiele.
Zur Saison 2011/12 wechselte Kramer für zwei Jahre auf Leihbasis zum VfL Bochum, um in der 2. Bundesliga Spielpraxis zu sammeln.[6] Dort kam er am 18. Juli 2011 im Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf (0:2) zu seinem ersten Profieinsatz, als er in der 75. Minute für Andreas Johansson eingewechselt wurde. Bei den Bochumern entwickelte sich Kramer zum Stammspieler und kam in zwei Jahren auf 61 Zweitligaeinsätze (vier Tore).
Vor der Saison 2013/14 verlängerte Kramer seine Vertragslaufzeit mit Bayer 04 Leverkusen bis 2017. Gleichzeitig wechselte er auf Leihbasis für zwei Jahre zu Borussia Mönchengladbach[7] und empfahl sich zum Saisonbeginn für deren Startelf. Am 17. August 2013 (2. Spieltag) erzielte er beim 3:0-Sieg im Heimspiel gegen Hannover 96 mit dem Treffer zum 2:0 in der 53. Minute sein erstes Bundesligator. Kramer entwickelte sich zu einem Leistungsträger der Borussia und absolvierte 33 Bundesligaspiele, wobei er drei Tore erzielte.
In der folgenden Saison 2014/15 nahm Borussia Mönchengladbach an der Qualifikation zur UEFA Europa League teil. Hier debütierte Kramer am 28. August 2014 beim 7:0-Heimsieg im Rückspiel gegen den FK Sarajevo auf internationalem Parkett. Insgesamt kam er in der Saison auf sechs Einsätze in dem Wettbewerb. In der Bundesliga lief Kramer in 30 Spielen auf und erzielte zwei Tore. Am Ende erreichte die Borussia den dritten Tabellenplatz und damit die direkte Qualifikation zur UEFA Champions League.
Zur Saison 2015/16 kehrte Kramer zu Bayer 04 Leverkusen zurück. Sein Vertrag lief nach einer weiteren Laufzeitverlängerung bis 2019.[8] Er absolvierte 28 Bundesligaspiele und zwölf Europapokalspiele für die Werkself.
Nach einer Saison beendete Kramer sein Engagement in Leverkusen und wurde jetzt fest von Borussia Mönchengladbach bis Juni 2021 verpflichtet.[9] In der Bundesliga kam Kramer auf 24 Einsätze für seinen neuen, alten Verein, konnte aber kein Tor erzielen. In der Champions League absolvierte Kramer sieben Spiele (mit Qualifikation) sowie noch zwei weitere in der Europa League.
In den folgenden Saisons 2017/18 und 2018/19 laborierte Christoph Kramer öfter an kleineren Verletzungen und kam auf 27 bzw. 18 Einsätze und erzielte drei respektive zwei Tore. Europäisch spielte Borussia Mönchengladbach in dieser Zeit nicht. Das änderte sich zur Saison 2019/20, wo man auch mit Kramer wieder in der Europa League antrat. Auch in der Anfangsphase der Bundesligasaison kam er wieder regelmäßig zum Einsatz. In der Hinrunde der Saison 2022/23 bestritt Kramer beim 3:0-Heimsieg der Borussia gegen RB Leipzig am 17. September 2022 sein 250. Spiel im Trikot der „Fohlenelf“.[10] Am 4. März 2023 folgte sein 250. Bundesligaspiel.[11]
Trotz eines ursprünglich bis 2025 laufenden Vertrags[12] verließ Kramer den Verein noch vor Beginn der Saison 2024/25.[13]
Kramer absolvierte seinen ersten Einsatz für die deutsche U-19-Nationalmannschaft am 7. September 2009 beim 1:0-Sieg in Belgien gegen die gastgebenden Altersgenossen über die gesamte Spielzeit. Für die U-19-Nationalelf spielte er in fünf Spielen und erzielte dabei kein Tor. Sein letztes Spiel absolvierte er am 9. Februar 2010, als er bei der 1:3-Niederlage im andalusischenLa Manga gegen die portugiesischen Altersgenossen in der 75. Minute für Berkan Afsarli eingewechselt wurde.
Nach der WM wurde er in drei der sechs im Jahr 2014 übrigen Freundschafts- und EM-Qualifikationsspielen in der Startaufstellung aufgeboten, kam aber in den nächsten anderthalb Jahren nur noch zu vier Kurzeinsätzen.[20] Für die EM 2016 in Frankreich nominierte Bundestrainer Löw Kramer nicht.[21] Zu weiteren Einsätzen kam er seitdem nicht.
Kleinfeld-Nationalmannschaft
Am 15. Oktober 2024 erhielt Kramer eine Nominierung für das 14-köpfige Aufgebot für die Kleinfeld-WM 2024 vom 28. November bis zum 7. Dezember im Oman.[22] Am 6. Dezember schied die deutsche Mannschaft nach einem 3:4 gegen Rumänien im Viertelfinale aus.[23]
Das Internetmagazin DWDL.de ernannte ihn für seine Statements während der Berichterstattung des EM-Turniers zum Bildschirmhelden 2021 mit dem Urteil: „Klare Kante, klare Worte. Das machte Christoph Kramer zum besten TV-Experten der Fußball-Europameisterschaft. Und sollte die Karriere des Fußballprofis irgendwann enden, gäbe es sicher eine Anschlussbeschäftigung – als Fernsehprofi.“[27] Zur Berichterstattung über die Fußball-Europameisterschaft 2024 kommentierte Peter Penders von der FAZ: „[Kramer] hebt sich weit heraus aus der ganzen Schar an Experten, die uns auf diversen Sendern und Streamingdiensten beglücken. Er ist informativ, wortgewandt, schlagfertig, kenntnisreicher als seine Gesprächspartner und wirkt dabei immer locker und unaufgeregt. Da Klopp gerade nichts weiter zu tun hat, wäre ein Duo Kramer/Klopp die Erfüllung eines Traumes. Da könnte man vieles an Nebenberichterstattung weglassen, wenn man nur diese beiden über Fußball reden lassen würde. Manchmal sogar das Spiel.“[28]
In der Prime-Video-Show One Mic Stand, in der Stand-up-Comedians Prominente coachen, trat Kramer in der im Juli 2022 erschienenen ersten Staffel als Ersatz für den von Harald Schmidt gecoachten Mats Hummels auf.[29] Seit dem Herbst 2024 gehört Kramer zudem zum Expertenteam von Prime Video bei den Dienstagsspielen der UEFA Champions League.[30]