Nach Aufenthalten in Paris, Den Haag und München wurde Kölle 1809 als Legationssekretär der Württembergischen Gesandtschaft nach Karlsruhe versetzt.[1] Ab 1817 war er im Range eines LegationsratesGeschäftsträger für das Königreich Württemberg am päpstlichen Hof in Rom. Er hielt sich bis 1833 in Rom auf. 1828 wurde Kölle mit dem Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war[2].
Seit 1838 gab Kölle zusammen mit seinem Vetter Hermann Hauff[5] in Stuttgart die Deutsche Vierteljahrsschrift heraus und veröffentlichten darin verschiedene Aufsätze, unter anderem zum Thema Rasse, was von Heinrich Heine mehrfach mit heftiger polemischer Kritik bedacht wurde:[6] „[…] ihr Redakteur, der Diplomat Kölle […], ist der eingefleischteste Raçenmäkler, und sein drittes Wort ist immer Germanische, Romanische und Semitische Raçe […]“[7]
Erste literarische Werke entstanden u. a. für Das Sonntagsblatt für gebildete Stände, eine 1807 von Justinus Kerner in handschriftlicher Form herausgegebene und in nur acht Folgen erschienene Zeitschrift der Tübinger Romantiker um Kerner und Ludwig Uhland, sowie für den ebenfalls von Kerner 1812 in Heidelberg herausgegebenen Poetischen Almanach für das Jahr 1812, der die sogenannte „Schwäbische Romantik“ begründete. Sein Beitrag für letztere wird in der Jenaischen allgemeinen Literatur-Zeitung vom Rezensenten (Kürzel „T.Z.“) lapidar kommentiert mit „Mehr Verstand als Phantasie“.[11]
1806: Das österreichische Kaiserhaus und Schwaben: ein Versuch. Tübingen
1840: Erlebtes von 1813 .... In: Deutsche Pandora, 1, Stuttgart
1834: Rom im Jahre 1833: mit einem Grundriß der Stadt Rom. Stuttgart u. Tübingen: Cotta
1836: Paris im Jahre 1836: mit einem Grundriß von Paris. Stuttgart u. Augsburg: Cotta
1836: Betrachtungen über das Gebet des Herrn. Stuttgart u. Tübingen: Cotta
1836: Hundert Paragraphen über Schwaben überhaupt und Württemberg insbesondere
1838: Baltasar Gracián y Morales (1601–1658): Männerschule. Aus dem Spanischen übersetzt von Fr. Kölle. Stuttgart: Metzler
1838: Betrachtungen über Diplomatie. Stuttgart u. Tübingen: Cotta (Digitalisat)
1840: Baden-Baden und die Spielbank. Stuttgart
1841: Aufzeichnungen eines nachgeborenen Prinzen aus der nachgelassenen französischen Handschrift, übersetzt von „G. G. v. R.“ (Pseudonym für Fr. Koelle), Stuttgart u. Tübingen: Cotta (2. unveränd. Aufl.: 1842)
1841: Stellung der Freimaurerei zu den Hauptfragen unserer Zeit. Frankfurt am Main: Naumann
1844: Einige Anliegen Deutschlands. Besprochen von Fr. Kölle, 2 Theile, Stuttgart: Hallberger
1848: Italiens Zukunft: Beiträge zur Berechnung der Erfolge der gegenwärtigen Bewegung. Stuttgart u. Tübingen
Literatur
Ingrid Gamer-Wallert: Christoph Friedrich Karl von Kölle und sein Olifant. In: Karlheinz Wiegmann (Hrsg.): Hin und weg. Tübingen in aller Welt, Kulturamt, Tübingen 2007 (Tübinger Kataloge, Band 77), S. 77–89, ISBN 978-3-910090-77-4.
Gerd Brüne: "... zu einem Anfange für eine öffentliche Galerie". Die Gemäldesammlung des württembergischen Diplomaten Christoph Friedrich Karl von Kölle (1781–1848) (= Aus den Kunstsammlungen der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Bd. 1), Thorbecke, Sigmaringen 1996, ISBN 3-7995-7860-9
Gerd Brüne: Ein württembergischer Diplomat und sein Interesse an der Kunst. Die Gemäldesammlung des Christoph Friedrich Karl von Kölle. Universität Tübingen, unpublizierte Magisterarbeit, 1992.
Bernhard Zeller: Friedrich Kölle, Literat und Diplomat: Skizzen zu einer Biographie. In: Landesgeschichte und Geistesgeschichte. Festschrift für Otto Herding zum 65. Geburtstag. Kohlhammer, Stuttgart 1977, S. 396–418.
Anja Stangl: Christoph Friedrich Karl von Kölle und die hohe Kunst : ein Nationalmuseum für Stuttgart. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, Jg. 28, 1999, S. 139–140.
Gisbert Rieg: Die württembergische Außenpolitik und Diplomatie in der vormärzlichen Zeit (1800–1823). München, Phil. Fak., Dissertation vom 3. März 1955, S. 60–70.
↑Heide Helwig: Johann Peter Hebel. Carl Hanser Verlag, München 2010; S. 279.
↑Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1831, S. 32.
↑Georg May: Die Errichtung des Bistums Rottenburg. In: ders.: Mit Katholiken zu besetzende Professuren an der Universität Tübingen von 1817 bis 1945. Ein Beitrag zur Ausbildung der Studierenden kath. Theologie, zur Verwirklichung der Parität an der württembergischen Landesuniversität und zur Katholischen Bewegung (= Kanonistische Studien und Texte Bd. 28). Grüner, Amsterdam 1975, ISBN 90-6032-053-0, S. 144.
↑Matrikelbuch Mtr.-Nr. 1, Archiv der Loge "zu den 3 Cedern" in Stuttgart.
↑z. B. in Atta Troll und vor allem in Ludwig Börne. Viertes Buch HSA, Bd. 9, S. 362, 3–14; Anmerkung 373, 8 zu Atta Troll, S. 297 im Kommentar zur Heinrich-Heine-Säkularausgabe, Akademie Verlag, ISBN 3-05-002771-1
↑Heinrich Heine: Ludwig Börne. Viertes Buch HSA, Bd. 9, S. 362, 3–14.