Seine Eltern waren der deutsche Kaufman Kaspar Nettelbladt (1658–1726) und dessen Ehefrau Anna Dorothea Brandenburg (1652–1732). Sein Vater kaufte 1685 die Eisenmanufaktur in Orsa (Provinz Kopparberg) außerdem hielt er Anteile an mehreren Bergwerken und Schiffen. Er war auch politisch aktiv, so wurde er 1713 Mitglied der Vermittlungskommission des Bürgerstandes, die mit den drei Ständen des schwedischen Reichstags verhandelte. Im Jahr 1720 wurde er Mitglied des Bürgerstandes im schwedischen Reichstag und auch Mitglied des Geheimen- und des Defensions-Ausschusses. Seine Mutter Anna Dorothea Brandenburg war eine Tochter des Stralsunder Ratsverwandten Baltzar Brandenburg und der Dorothea Buchow. Sein Bruder Balthasar (Baltzar) (1691–1769) war wie sein Vater Kaufmann und Reeder.
Er schloss sich als Kanzlist einer schwedischen Gesandtschaft an, die im Juli 1720 nach Braunschweig zum bevorstehenden Friedenskongress abgeordnet wurde. Von dort zog er nach Hamburg. 1724 wurde Nettelbladt vom König (gegen den Willen der Fakultät) zum ordentlichen Professor der Rechte in Greifswald ernannt. Vor seinem Amtsantritt ging er an die Universität Groningen, um zu promovieren. Nach dem Besuch einiger Städte Hollands gelangte er Ende des Jahres nach Greifswald.
Im Jahre 1743 wurde Nettelbladt Assessor am Reichskammergericht in Wetzlar. Es war für Schweden wichtig, diese Stelle mit einem guten Juristen zu besetzen, der sein Amt lange ausüben sollte. Daher blieben auch spätere Bewerbungen Nettelbladts um schwedische Stellen erfolglos. Am 22. Januar 1746 wurde er mit dem Adelsprädikat „von Nettelbla“ in den Reichsadelsstand erhoben. 1751 erhielt er das Ritterkreuz des Schwedischen Nordsternordens. Am 4. Mai 1762 wurde Nettelbladt in die Matrikel der Reichsfreiherrn aufgenommen.
Am 22. April 1774 wurde er wegen Korruption von der Reichskammergerichtsvisitation entlassen. Ein Jahr später starb er gebrechlich und finanziell ruiniert.
(zusammen mit Karl Friedrich Wilhelm von Nettelbladt) Nexus Pomeraniae cum S. R. G. Imperio, oder Versuch einer Abhandlung von der Verbindlichkeit Pommerschen Landen, sonderlich Königlich-Schwedischen Antheils, mit dem Heilig-Römisch-Teutschen Reich. Garbe, Frankfurt am Main 1766 (Digitalisat).
Christian Nettelbladt. In: Herman Hofberg, Frithiof Heurlin, Viktor Millqvist, Olof Rubenson (Hrsg.): Svenskt biografiskt handlexikon. 2. Auflage. Band2: L–Z, samt Supplement. Albert Bonniers Verlag, Stockholm 1906, S.177 (schwedisch, runeberg.org).
Nils Jörn: Johann von Ulmenstein und Christian von Nettelbla: Zwei Assessoren aus Norddeutschland am Wetzlarer Reichskammergericht. In: N. Jörn, M. North (Hrsg.): Die Integration des südlichen Ostseeraumes in das Alte Reich 1495-1806. Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2000, S. 143–184.
Dirk Alvermann, Birgit Dahlenburg: Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16.–18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1, S. 146 f.
Nils Jörn: Nettelbladt, Christian (1696–1775). In: Dirk Alvermann, Nils Jörn (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Pommern. Band 2 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern. Reihe V, Band 48,2). Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2015, ISBN 978-3-412-22541-4, S. 193–197.