1973 wurde er im Fach Soziologie an der Universität Heidelberg mit der Dissertation „Handwerker- und Bauernverbände in der sizilianischen Gesellschaft. Zünfte, Handwerkerkonfraternitäten und Arbeiterhilfsvereine zwischen 1750 und 1890“ promoviert.
1987 habilitierte er sich mit der Venia Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie an der Universität Frankfurt am Main mit der Schrift „Die Betrogenen der Geschichte. Überlagerungsmentalität und Überlagerungsrationalität in mediterranen Gesellschaften“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehörten die politische und ökonomische Anthropologie, Ethnizität, Nationalismus, Staatsbürgerschaft, ländliche Umstrukturierung in Südost- und Mitteleuropa, die politische Kultur im Mittelmeerraum und die Probleme der multikulturellen Koexistenz in Südostasien.
In einem vielbeachteten Aufsatz für die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus schlug er zwecks besserer Integration eingewanderter Personen aus fernen Kulturkreisen vor, den Rechtsgrundsatz, dass vor dem Gesetz alle gleich sind, abzuschaffen. Die Alternative wäre ein Rechtspluralismus.[3]
Von Giordano stammte eines der ersten wissenschaftlich fundierten Konzepte für europäische Kulturareale, die er „historische Regionen Europas“ nannte.[4] Giordano starb Ende 2018 im Alter von 73 Jahren.[5]