Christian Ernst Friederici war der Sohn des Johann Friederici (1654–1731), der in Meerane Stadtschreiber, Vizebürgermeister und auch Orgelmacher war. Seine Ausbildung als Orgelbauer erhielt Christian Ernst Friederici beim Orgelbaumeister Gottfried Silbermann im sächsischen Freiberg. Anschließend vervollkommnete er seine Fähigkeiten in der Stellung als Orgelbaugehilfe beim Orgelbaumeister Heinrich Gottfried Trost in Altenburg in Thüringen.[1]
Etwa 1737 gründete er in Gera eine Klavier- und Orgelbauanstalt. In diese trat 1744 auch sein Bruder Gottfried Christian (1714–1777) ein. Die Werkstatt entwickelte sich zu einer der bekanntesten ihrer Art im Deutschland des 18. Jahrhunderts. Es entstanden etwa 50 Orgelwerke. Friederici führte den Titel eines „Herzoglich gothaischen und altenburgischen Hof- und Landorgelbauers“.[2] Auf Friederici geht auch die Erfindung einer besonderen Orgelstimme zurück, des so genannten Nachtigallenschlages (Don). Solche Naturstimmenimitationen waren im Barock beliebt, werden aber heute kaum mehr eingesetzt.
Wesentlich umfangreicher sind seine Innovationen auf dem Gebiet des Klavierbaus. 1745 baute er den ersten aufrechtstehenden Hammerflügel, „Pyramide“ genannt. Er war der Anfang zur Entwicklung des zu Beginn des 19. Jahrhunderts verbreiteten vertikalen Flügels, die später zum Pianino führte. Ab 1758 nahm Friederici quasi die Serienfertigung kleiner rechteckiger Hammerklaviere auf, die er mit „Fortbiens“ bezeichnete. Daraus entwickelten sich die bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts weit verbreiteten Tafelklaviere. Auch über den Versuch, eine Art Vibrato („Bebung“) für das Cembalo zu erzeugen, wird 1761 berichtet.
Orgel mit zehn Registern, ein Manual und Pedal, 1746 erbaut für die Kirche Ottendorf; 1865 verkauft und umgesetzt in die Dorfkirche Stanau, den Einbau 1866 verantwortete Daniel Adolf Poppe. Das Instrument wurde 1975 von Friedrich Löbling und 1993–1994 von Hartmut Schüßler restauriert.[4]
Orgel mit 15 (12-3) Registern, 1754 gebaut für die Kirche in Cröbern bei Leipzig. Da diese Kirche Ende der 1960er-Jahre wegen des Braunkohlebergbaus abgerissen werden musste, wurde die Orgel 1973 in die Katharinenkirche von Großdeuben umgesetzt.[5]
Pyramidenflügel, 1745, Brüssel, Instrumentensammlung des Konservatoriums
Pyramidenflügel, 1745, Frankfurt am Main, Goethe-Haus
Pyramidenflügel, 1750, Bamberg, Klavierhistorische Sammlung der Klavierfabrik Neupert